Mönchengladbach Sonnenhausplatz mit Eseln bleibt pollerfrei

Mönchengladbach · Aneinandergekettete Stühle statt Bänke, Leuchtpfade im Boden, keine Treppe mehr vor dem Step und 50 Radstellplätze - immer mehr Details werden bekannt. Abkürzung durch die Altstadt fällt bald weg.

Über den neuen Sonnenhausplatz werden vereinzelt auch Autos fahren: Rettungsfahrzeuge, die im Notfall so am schnellsten zu den Krankenhäusern kommen und Lieferfahrzeuge, die die Cafés und Geschäfte, die direkt am Platz liegen, beliefern. Und so gibt es eine schmale Spur, die den Fahrern dieser Fahrzeuge zeigt, wo sie lang dürfen und die den Fußgängern und Radfahrern signalisiert, an dieser Stelle lieber vorsichtig zu sein. Eines wird es auf Gladbachs neuem zentralen Platz gleichwohl nicht geben: Poller, die Autofahrer, die dort rein gar nichts zu suchen haben, abschrecken sollen.

Die lassen sich von so Kleinigkeiten wie Pollern eh nicht abhalten, wie die Rheydter auf ihrem schönen neuen Markt erstaunt feststellen mussten. "Die Poller bringen auf dem Rheydter Markt leider gar nichts. Da muss das Ordnungsamt durchgreifen", sagte Stadtplaner Taco de Marie, als er die Pläne für den neuen Sonnenhausplatz in der Bezirksvertretung Nord vorstellte. Die enthielten auch für die Politiker, die den Prozess seit langem begleiten, einige neue Nachrichten. So wird es bunte Stühle in verschiedenen Farben auf dem Platz geben, und zwar in Dreier-Gruppen aneinander gekettet. Das soll dafür sorgen, dass die Sitzgelegenheiten zwar verschiebbar sind - aber nicht geklaut werden können. Denn jeder der Stühle wiegt 57 Kilogramm. Zwei Leute können sich zwar locker nebeneinandersetzen; wer einen Schlafplatz im Freien sucht, findet aber dort nicht genügend Platz. Sitzen kann man nicht nur auf den Stühlen, sondern auch auf den Stufen, die zwischen den zwei Baumgruppen und Platz liegen. Das soll dazu beitragen, dass - genau wie auf dem Rheydter Markt - viele Menschen draußen verweilen. Eine andere Treppe fällt hingegen weg. Der Platz reicht bis ans Jugendzentrum Step heran, weshalb dessen Treppe vor dem Eingang nicht mehr benötigt wird. 50 Gelegenheiten. Räder abzustellen, sind an verschiedenen Stellen eingeplant. Welche Farbe der leicht glitzernde Belag haben wird, ist noch nicht entschieden. Denkbar ist eine eher dunklere Farbe - was wohl Rita McBride bevorzugt, die die Eselgruppe auf dem Platz entwirft. Denkbar ist aber auch, die Farben der Minto-Fassade in dem Beleg aufzugreifen.

Eine derzeit noch beliebte Abkürzung durch die Altstadt wird für Autofahrer künftig nicht mehr möglich sein. Die Abteistraße soll man zwar aus Richtung Altstadt noch bis zum Rathaus und aus Richtung Berliner Platz bis zum Museum fahren können. Als durchgehende Verbindung - so wie sie zahlreiche Autofahrer nutzen - wird sie jedoch gekappt.

(RP)
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