Mönchengladbach Soweit die Füße tragen: Fußchirurgen informieren

Mönchengladbach · Das Elisabeth-Krankenhaus startet sein monatlich stattfindendes Patientencafé mit einem Vortrag zum Thema Fuß.

Ein Fuß hat 26 Knochen und muss in einem durchschnittlichen Leben 100.000 Kilometer weit laufen. Er sollte also mit Respekt behandelt werden. Wer jemals Schmerzen an den unteren Extremitäten hatte, weiß, wie sehr Beeinträchtigungen die Mobilität einschränken. Am morgigen Mittwoch wird ab 18 Uhr in der Unfall- und Gelenkchirurgie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach ein Patientencafé zum Thema "Soweit die Füße tragen" angeboten.

Fußchirurgen und der Orthopädieschuhmacher Hartmut Drake informieren über Optionen, die Funktionalität des Fußes und damit die Lebensqualität möglichst gut zu gestalten, und stellen sich den Fragen der Zuhörer. Das Patientencafé ist der Auftakt zu monatlich immer mittwochs stattfindenden Patientenveranstaltungen mit wechselnden Themen. Anlass ist das fünfzigjährige Bestehen des Elisabeth-Krankenhauses.

"Der Fuß ist ebenso kompliziert wie die Hand und verdient die gleiche Aufmerksamkeit", sagt Harald Löw, Chefarzt der Unfall- und Gelenkchirurgie. Er referiert beim Patientencafé über "Schmerzen im Rückfuß". Oberarzt Jörg Schuster spricht über "Moderne Vorfußchirurgie". "Wir begreifen uns als Team", sagt Löw über die Kooperation von Spezialisten. Vor zehn Jahren wurden die Unfallchirurgie und Orthopädie zusammengelegt.

Schuster verweist als zertifizierter Spezialist für Fußchirurgie auf ein komplexes Feld von angeborenen, erworbenen und posttraumatischen Fehlstellungen. Inzwischen lassen moderne Implantate oft schon früh wieder eine Belastung ohne Gehstützen zu und verkürzen damit eine krankheitsbedingte Ausfallzeit des Patienten im Erwerbsleben. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt der Lebensstil einer Zeit, in der ältere Menschen motiviert Sport treiben. "Hier ist es zum Beispiel wichtig, auf vernünftiges Schuhwerk zu achten und sich erst allmählich einzutrainieren, damit gar nicht erst Beschwerden auftauchen", empfiehlt Löw.

Der Chefarzt berichtet von einen "Portfolio an Patienten vom Neugeborenen mit Klumpfuß bis zum älteren Menschen mit Diabetes. In enger Zusammenarbeit mit der Geburtshilfe wird Schuster oft schon bei vorgeburtlichen Ultraschallaufnamen hinzugerufen. So kann eine angeborene Fehlstellung bereits einen Tag nach der Geburt erstmals behandelt werden. Angesichts der Belastungen, denen ein Fuß ohnehin standhalten muss, staunen die Spezialisten über die ihm oft gestellten Zumutungen. "Bei der Mode wäre eine gewisse Reflexion gut", merkt Löw an. Denn der Fuß leidet zum Beispiel unter High Heels und zu engen Schuhen. Übergewicht macht ihm ebenso zu schaffen. Zur Aktivierung der Fußmuskulatur empfiehlt Löw etwa das Barfußgehen auf grüner Wiese und nennt zugleich eine angenehme Nebenwirkung: "Das Barfußlaufen erhöht auch das Körpergefühl".

Patientencafé: 18. Januar 2017, 18 Uhr. Veranstaltungsort: Elisabeth Krankenhaus Rheydt, Gebäude Verwaltung, Raum 5, Hubertusstraße 100. Anmeldung: Der Eintritt ist kostenlos. Um eine vorherige Anmeldung unter 02166/ 394-2072 wird gebeten.

(anw)
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