Mönchengladbach SPD eröffnet den Wahlkampf

Mönchengladbach · Beim traditionellen politischen Aschermittwoch der SPD lederten Hans-Willi Körfges und Angela Tillmann gegen Schwarz-Gelb in Bund und Land. Es sei Zeit für einen Wechsel. Die Linken hält Körfges in NRW für keine Hilfe.

Beim politischen Aschermittwoch gibt es landauf landab eher die derbere Kost, da wird statt des Floretts der Holzhammer genommen. Bei der Mönchengladbacher SPD klang das gestern in der Reitanlage Barthelmes so: "Heiliger St. Florian, willst Du uns erhören, dann beschütze uns vor Rüttgers, Post und Schroeren", reimte der Landtagsabgeordnete Hans-Willi Körfges zur großen Freude der rund 100 Zuhörer. Die Attacken gegen CDU und FDP in Düsseldorf und Berlin hatten es zum Teil in sich. Neben politisch Brachialem gab es auch interessante Aussagen zu den Perspektiven in Mönchengladbach und bei den NRW-Landtagswahlen am 9. Mai.

Geld für Familien

Angela Tillmann sagte, die Haushaltsberatungen der Ampel aus SPD, Grünen und FDP würden schwer werden. Die SPD werde aber trotz leerer Kassen die Interessen der Familien, Kinder und Jugendlichen im Blick behalten. "Da werden wir einen klaren sozialdemokratischen Akzent setzen", versprach Tillmann.

Ein Bündnis mit der Linken nach der Landtagswahl am 9. Mai hält Hans-Willi Körfges für unwahrscheinlich. Zwar werde man zum jetzigen Zeitpunkt nichts ausschließen. "Das wäre politisch und taktisch unklug." Der Linken fehle es aber an vielem. "Es ist ja bequem am offenen Fenster populistische Reden zu schwingen und ansonsten auf der stillen Treppe die nächste Welle der Weltrevolution abzuwarten." Die Menschen in NRW hätten aber Anspruch auf verantwortliche Politik. Die ließen die Linken mit ihrer Forderung nach 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich nicht erkennen.

Tillmann kündigte an, die SPD werde sich für eine andere Bildungspolitik im Land einsetzen. Familien müssten von Anfang an gestützt, das Bildungssystem durchlässiger werden. "Kinder brauchen im Zweifel die zweite und auch die dritte Chance." Die Studengebühren würde die SPD sofort nach einem Wahlsieg wieder abschaffen.

Tilmann bekannte, angesichts der "chaotischen und desaströsen Regierung in Berlin" voller Schadenfreude zu sein. "Angela Merkel wollte die FDP. Jetzt hat sie sie." Körfges sagte zu den schlechten Umfrageergebnissen der FDP: "Inzwischen haben allerdings fast zwei Drittel aller FDP-Wähler gemerkt, dass sie gar kein Hotel haben." Sein Gegenkandidat um den Süd-Wahlkreis, der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Schroeren, habe zwar "ein überdurchschnittlich gepflegtes Aussehen", inhaltlich aber eher wenig zu bieten. "Ich will man meinen Wahlkreis wieder gewinnen", so Körfges. "Aus der Stadtgeschichte wissen wir: Immer wenn die SPD in Rheydt etwas zu sagen hatte, ging es voran", sagte Hans-Willi Körfges.

(RP)
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