Fußball 1. FC Mönchengladbach dreht Derby in Viersen zu 3:1-Sieg

Fussball-Landesliga · Der 1. FC Viersen bestimmt zunächst das Geschehen, dann nutzen die Gladbacher die Aussetzer des Nachbarn und drehen das Spiel.

 Im Derby wird um jeden Ball und Meter Boden gekämpft.

Im Derby wird um jeden Ball und Meter Boden gekämpft.

Foto: Busch senior

Ein wenig Glück, arge Fehler des 1. FC Viersen und das clevere Ausnutzen dieser Aussetzer bescherten dem 1. FC Mönchengladbach beim 3:1 den ersten Sieg unter Trainer Stephan Houben in einem Meisterschaftsspiel gegen den Nachbarn. "Wir haben es uns selbst vorzuwerfen, dass wir verloren haben", sagte Viersens Trainer Willi Kehrberg. Kollege Houben hielt es mit Per Mertesacker: "Sollen wir nur schön spielen und verlieren, oder ist es nicht wichtiger zu punkten?" Mit dieser Einschätzung hatte er sicherlich auch Recht.

Allerdings musste er lange warten und auch zittern, bis dieser Sieg unter Dach und Fach war, denn zunächst lief seine Mannschaft der Musik recht unglücklich hinterher. Viersen attackierte schon früh im Mittelfeld und verhinderte dadurch den Spielaufbau der Gladbacher erfolgreich. Kehrberg war von seinen Spielern zu diesem Zeitpunkt begeistert. "Gut Jungs, weiter so", rief er ihnen zu. Kurz darauf jubelte er noch mehr, denn nach einem Fall von Thomas Tümmers im Strafraum entschied der Unparteiische auf Elfmeter, den Yannik Meurer zum 1:0 nutzte. Danach waren die Gäste ziemlich aus dem Konzept gebracht und sicherlich froh, als es in die Pause ging.

Da muss dann etwas Entscheidendes passiert sein. Viersen war nicht richtig wach, die Gladbacher zeigten endlich Siegeswillen und wurden nach drei Pässen durch das 1:1 von Drilon Istrefi belohnt. "Ohne, dass sie etwas tun müssen, machen sie ein geschenktes Tor", regte sich Viersens Vorsitzender Klaus Fleßers auf der Tribüne auf.

Die Gäste zeigten nun deutlich mehr Siegeswillen und Vorwärtsdrang, wobei sich Viersen vom Ausgleich lange nicht erholte. In dieser Phase setzten die Gäste die Akzente, ohne jedoch das Viersener Tor ernsthaft zu gefährden. Erst in der Schlussphase kam Viersen wieder deutlich besser ins Spiel, scheiterte aber beim Abschluss an Gladbachs Torwart Peter Dreßen.

"Da waren wir auf einem guten Weg und schlagen uns dann selbst", ärgerte sich Kehrberg. Viersen verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, Gladbach konterte, und der eingewechselte Yilmaz Topcu traf zum 2:1 mit einem Schuss, der nicht unhaltbar schien. In der Schlussminute erwiesen sich die Gäste wieder als ausgezeichnete Konterspieler und kamen durch Thorsten Lippold noch zum 3:1. "Wir haben uns zum Schluss völlig undiszipliniert verhalten", stellte Kehrberg fest.

FC: Dreßen - Czempik, Verlinden, Eckhardt, Dohmen - Miodek (29., Biskup), Kersten - Kobe, Ayan (56., Bäger), Istrefi (76., Topcu) - Lippold. Viersen: Gerdes - Meyer, Wiegers, Kleinen (63., Sayicir), Pötzsch - Homann, Meurer, Hetterle, Tümmers (81., Reihs) - Karakas, Camcioglu (69., Serkan). Tore: 1:0 Meurer (23, Foulelfmeter), 1:1 Istrefi (46.), 1:2 Topcu (83.), 1:3 Lippold (90.). Zuschauer: 120.

(RP)
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