Lokalsport 1. FC - Wenn Erfolg für einen Verein Segen und Fluch zugleich ist

Fussball · Durch den sportlichen Erfolg boomt der Verein momentan, aber der rasante Aufschwung in allen Bereichen schafft auch Probleme.

Lokalsport: 1. FC - Wenn Erfolg für einen Verein Segen und Fluch zugleich ist
Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Im Sport ist der Erfolg das erklärte Ziel. Erfolg kann aber auch zum Fluch werden. Er kann Probleme verursachen, die man sich gerne erspart hätte. Auf einem solch schmalen Grat wandert und wackelt augenblicklich der 1. FC Mönchengladbach. Er durchlebt aktuell seine erste Unsicherheitsphase seit vielen Jahren.

Da ist die Oberliga-Mannschaft, die in dieser Saison zum ersten Mal in dieser Liga spielt und um den Klassenerhalt kämpfen muss. Das augenblickliche Abrutschen auf einen Abstiegsplatz ist noch kein Beinbruch, erfordert aber baldige Besserung. Bei der Reserve zog sich nun in der Vorwoche Trainer Fabian Vitz überraschend aus persönlichen Gründen zurück. "Die erste Mannschaft kann durchaus die Liga halten. Wenn es aber nicht gelingt, dann zeigt sich die Souveränität eines Klubs, dann zeigt sich, wie er mit Rückschlägen umgehen kann", sagt FC-Vorsitzender Uwe Röhrhoff.

Ähnliches gilt wohl auch für die A-Junioren, die in den vergangenen Jahren das Image des Klubs aufpoliert haben. Der ältere Jahrgang spielt im zweiten Jahr in der Bundesliga, der jüngere in der Niederrheinliga. Beide stehen aber augenblicklich auf Abstiegsplätzen. "Wir hoffen, dass wir einige Spieler bis zur Rückrunde spielberechtigt haben, die uns im Bundesligakader weiterhelfen werden. Dann können wir auch den jüngeren Jahrgang verstärken. Vielleicht reicht es dann für beide Teams", sagt Röhrhoff.

Die Freude des FC könnte durchaus noch größer werden. Die B-Jugend könnte in der Niederrheinliga ebenfalls am Saisonende den Aufstieg in die Bundesliga schaffen. Die C-Jugend steht vor dem Sprung in die Regionalliga. Dazu führen die weiteren Jugendmannschaften meist die Leistungsligen an. Sowohl die Damen als auch die Juniorinnen haben beste Aussichten, in der nächsten Saison in einer höheren Klasse zu spielen.

Soweit also die mögliche Erfolgsbilanz-Bilanz. Allerdings ergeben sich für den Verein dadurch eben auch zusätzliche Probleme. "Unsere Trainingsmöglichkeiten sind für die Anzahl unserer Mannschaften und der erforderlichen Trainingstage deutlich zu gering. Wir hoffen, dass wir von der Stadt Unterstützung bekommen, denn unsere Anlage allein reicht nicht", sagt Röhrhoff. Der Klub boomt, aber dadurch entstehen auch höhere Ausgaben. "Wir können unseren augenblicklichen Spielbetrieb nur dann aufrecht erhalten, wenn wir ein höheres Spendenaufkommen erzielen. Das können wir immer nur von Jahr zu Jahr entscheiden. Im Moment ist das noch so gerade zu schaffen." Röhrhoff selbst gilt letztlich als Garant dafür, dass der Klub im Zweifelsfalls nicht plötzlich abstürzt.

(RP)
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