Lokalsport 1. JC holt Bronze und sammelt Erfahrung beim Bundesliga-Finale

Judo · Mit einigen Nachwuchskräften im Kader verlieren die Judo-Frauen im DM-Halbfinale gegen Speyer.

Den wichtigsten Erfolg hatten die Frauen des 1. Judo-Club Mönchengladbach schon vor ihrer Fahrt zum Bundesliga-Finale in Backnang erzielt. Dank ihrer Spitzenposition in der Nord-Staffel der Bundesliga hatten sie das Ticket für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft schon sicher. Zu mehr langte es dann allerdings auch nicht, Gladbach verlor die Vorschlussrunde gegen den Titelverteidiger JSV Speyer 4:9 und holte damit wie schon in den beiden Vorjahren und zum insgesamt fünften Mal in der Vereinshistorie Bronze.

"Zunächst einmal sind wir mit dem dritten Platz zufrieden. Und gegen Speyer war uns von Beginn an klar, dass es sehr schwer werden würde", sagte Sheena Zander. Die Mannschaftskapitänin führte ein Gladbacher Team an, dass ausschließlich aus vereinseigenen Judoka bestand. "Unsere ausländischen Topleute waren entweder verletzt oder auf anderen Wettkämpfen aktiv. Jene, die wir hätten nominieren können, hätten uns auch keine Punkte garantiert. So haben wir uns entschieden, den eigenen Nachwuchskräften die Gelegenheit zu geben, erste Erfahrungen bei einem Bundesliga-Finale zu sammeln. Denn im Vergleich zur regulären Saison in der Nordstaffel besteht beim Niveau schon ein gewaltiger Unterschied", sagte Zander.

So bekamen es JC-Talente wie Mona Heeb (Jahrgang 1998), Jana Schmitz oder Johanna Rosema (beide 1997) mit Kadermitgliedern der deutschen Nationalmannschaft zu tun. "Alle waren voll motiviert und haben gezeigt, dass sie ihre Kämpfe gewinnen wollten. Doch ein paar Jahre Erfahrung machen schon viel aus, da muss man erst einmal reinwachsen", sagte Zander. Trotzdem gelang es dem JC durchaus, die Begegnung mit dem Favoriten zunächst noch offen zu gestalten. Denn sowohl Sheena Zander (-63 kg/Waza-Ari) als auch Julia Tillmanns (+78 kg/Ippon) gewannen ihre Kämpfe, und Mira Ulreich (-48 kg) erreichte eine Punkteteilung, so dass Gladbach zur Halbzeit 2:4 hinten lag.

"Sicherlich war zu dem Zeitpunkt noch etwas drin für uns, allerdings war es für Speyer schon eine relativ entspannte Situation, mit einer Führung in die zweite Hälfte zu gehen", sagte Zander. Und so reichte es letztlich für den 1. JC nur noch zu zwei weiteren Punkten, die Julia Tillmanns und Mira Ulrich holten. Speyer, das später das Finale gegen den TSV Großhadern 6:8 verlieren sollte, kam gegen das junge Gladbacher Team zu einem ungefährdeten Sieg. "Auf dem Papier sieht das Ergebnis allerdings etwas eindeutiger aus als viele Kämpfe es tatsächlich waren", sagte Zander, die die Überlegenheit der Teams aus der Süd-Staffel anerkannte. Denn Gladbachs Nord-Konkurrenten SUA Witten und JC Bottrop hatten sich schon im Viertelfinale gegen Speyer und Gastgeber TSG Backnang geschlagen geben müssen. Der 1. JC nahm zumindest Bronze mit nach Hause - und viele wertvolle Erfahrungen.

(RP)
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