Lokalsport Borussias Frauen vergeben letzte Chance im Kellerduell

Frauenfussball · Eine halbe Stunde war gespielt, da hatte Michelle Wassenhoven ihren großen Moment. Borussias junge Torfrau sah sich einem Elfmeterduell mit Jenas Lucie Vonkova gegenüber, nachdem Pauline Dallmann den Ball im Aufbau vertändelt und ihre Gegenspielerin zu Fall gebracht hatte. Doch Wassenhoven behielt kühlen Kopf und bewahrte Borussia mit ihrer Elfmeterparade vor dem 0:2-Rückstand.

Eine solche Szene kann einem zurückliegenden Team nochmals den entscheidenden Schub geben, doch im Kellerduell der Frauen-Bundesliga gegen den USV Jena blieb die Rettungstat der 16-Jährigen für Gladbach ohne Wert. Borussia vergab mit dem 0:3 (0:1) daheim gegen den Abstiegskonkurrenten ihre letzte Chance auf den Klassenverbleib. "Für uns geht es nun darum, uns vernünftig aus der Liga zu verabschieden", fasste Cheftrainer René Krienen die Gemütslage angesichts von neun Punkten Rückstand bei nur noch fünf Partien zusammen.

Wie so häufig hatte Borussia schwer in die Partie gefunden. Jena bereitete dem Gastgeber durch frühes Pressing große Probleme beim Aufbauspiel. Ein Ballverlust führte dann auch zum frühen Rückstand: Zunächst konnte Michelle Wassenhoven gegen Vonkova noch parieren, beim Nachschuss durch Amber Hearn war sie machtlos. Das 0:1 weckte Gladbach indes auf, das Tabellenschlusslicht wurde mutiger und kam innerhalb weniger Minuten zu drei Großchancen. Erst traf Barbara Müller die Latte, dann Kelly Simons den Pfosten, und kurz darauf kratzte Jenas Torfrau einen Simons-Schuss aus Sicht der Unparteiischen noch von der Linie. "Es verfolgt uns schon die gesamte Saison, dass wir unsere Chancen nicht nutzen", sagte Krienen. So blieb es zur Pause beim 0:1 - auch dank Wassenhovens Elfmeterparade.

"Wir können uns glücklich schätzen, dass wir sie haben. Michelle hat bestätigt, was sie in den vergangenen Wochen im Training gezeigt hat", sagte Krienen zur jungen Torfrau, die ihr zweites Bundesligaspiel bestritt. Mit dem Rest des Teams konnte der Coach weit weniger zufrieden sein. Obwohl Gladbach offensiv wechselte, entwickelte es kaum Durchschlagskraft.

"Gemeinschaftlich haben wir keinen Druck ausgeübt, sondern nur durch die Initiative einzelner Spielerinnen", monierte Krienen. Seine Mannschaft kam durch Kelly Simons und Tiffany Cameron erst wieder zu Torchancen, als die Partie bereits entschieden war. Ein Fernschuss und eine Einladung nach einem zu kurzen Rückpass durch Sandra Starmanns besiegelten Borussias Niederlage. "Wir sind bekannt für unsere Gastgeschenke. Solche Fehler darf man in der Bundesliga nicht machen", sagte Krienen konsterniert. So war die junge Michelle Wassenhoven der Lichtblick beim 0:3 gegen Jena.

Borussia: Wassenhoven - Koj, Starmanns,Dallmann, P., Kufner (66. Bogenschütz) - Birbaum (46. Gier), Dallmann, J. - Lohmann, Müller (60. Corres), Cameron - Simons. Tore: 0:1 Hearn (7.), 0:2 Utes (66.), 0:3 Arnold (76.). Zuschauer: 221.

(togr)
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