Der 17-Jährige erreichte bei der Junioren-Meisterschaft im vergangenen Jahr (15-/16-Jährige) und in der höheren Altersklasse der Jugendmeisterschaften (17-/18-Jährige) zweimal den zweiten und einmal den dritten Rang. Für ganz oben reichte es auch schon: Beim international renommierten "Brandenburg-Cup" gewann Burg gegen alle Gegner, die ihn zuvor bei den Deutschen Meisterschaften gestoppt hatten, und am Ende auch den Titel. "Wir sind alle stolz auf Masinos Leistung", sagt der 1. Vorsitzende des Vereins, Karl-Heinz Hahn. "Wir müssen ihm ein Lob aussprechen. Er ist unglaublich ehrgeizig und trainingsfleißig. Vor allem hat er noch eine Qualität, die vielleicht sogar noch wichtiger als Kondition oder die perfekte Technik ist: Er hat eiserne Nerven", sagt Trainer Waldemar Altergott. Gleich viermal in der Woche feilt Altergott mit seinem Trainerkollegen Oleg Ginkel in der Sporthalle am Ringerberg an den Fähigkeiten ihres Schützlings.

Auch der Landesverband ist längst auf das Gladbacher Talent aufmerksam geworden und trainiert häufig mit Burg im Landesstützpunkt Köln. Neben der relativ kurzen Fahrt in die Domstadt wird Burg indes in nächster Zeit weitaus mehr Reisekilometer zurücklegen. Neben der Teilnahme an einem internationalen Turnier in Istanbul in der kommenden Woche misst er sich Ende November bei der Junioren-EM in Polen. "Er ist der erste Mann im Schwergewicht seiner Altersklasse und soll die Mannschaft anführen", erzählt Hahn. "Die anstehenden Veranstaltungen sind für mich schon etwas besonderes", sagt Masino. "Ich brauche den Ehrgeiz im Training einfach, um Kämpfe zu gewinnen. Ich treffe immer auf starke Gegner und muss mich dadurch einfach sehr gut vorbereiten", sagt der junge Mann, der Mike Tyson als Vorbild bezeichnet. "Seine komplette und ausgezeichnete Technik hat mich immer schon beeindruckt", sagt Burg. Motivation, die Boxhandschuhe überhaupt anzuziehen, hat er vor vier Jahren von einem fiktiven Boxer bekommen: von Rocky Balboa: "Rocky 3 ist mein absoluter Lieblingsfilm." Ähnlich wie besagtem Filmheld fehlte es auch dem in Hochneukirch wohnhaften Dachdecker-Azubi zwischenzeitlich an der Motivation, so dass er eine einjährige Pause einlegte. Mit neu entflammten Ehrgeiz stellte sich der 1,75 Meter große Boxer dann aber wieder in den Ring, reduzierte sein damaliges Gewicht (100 Kilo) auf sein aktuelles (89) und wurde von seinem ehemaligen Trainer an die Faustkämpfer vermittelt.

Ohne Druck will Masino bei den nun anstehenden Turnieren Top-Leistungen zeigen. "Ich denke immer von Kampf zu Kampf. In Istanbul warten schwere Gegner aus Top-Nationen wie Russland oder Kasachstan." Gleiches gilt auch für die EM in Polen. "Dort ist es mein Ziel, den Titel zu holen. Die Konkurrenz ist auch dort sehr stark, aber mit ein bisschen Losglück ist nichts unmöglich."