Hockey Das Kribbeln steigt

Am Montag startet Christoph Menke mit der deutschen Hockey-Nationalmannschaft bei der WM im indischen Neu-Delhi. Für den Kapitän des GHTC ist es der vorläufige Höhepunkt seiner Karriere. Das Halbfinale ist das Ziel.

 Germany's Julia Mueller, left, challenges China's Baorong Fu for the ball in the match between Germany and China at the Women's Hockey Champions Trophy 2008 in Moenchengladbach, western Germany, on Thursday, May 22, 2008. (AP Photo/Hermann J. Knippertz)

Germany's Julia Mueller, left, challenges China's Baorong Fu for the ball in the match between Germany and China at the Women's Hockey Champions Trophy 2008 in Moenchengladbach, western Germany, on Thursday, May 22, 2008. (AP Photo/Hermann J. Knippertz)

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Hockey Seinen 25. Geburtstag hat Christoph Menke nur im kleinsten Familienkreis gefeiert. Keine große Sache, schließlich hat der Kapitän des Gladbacher HTC derzeit anderes im Kopf — die Hockey-Weltmeisterschaft in Neu-Delhi. "Die Feier kann ich nachholen", sagt Menke, in der Hoffnung, dann vielleicht zwei Gründe für eine ordentliche Sause zu haben.

Grund zum Jubel hatte er allerdings schon im Vorfeld des Turniers, als er nominiert wurde. Denn seine Karriere in der Nationalmannschaft beinhaltet auch schon sehr bittere Momente.

WM 2006 und Olympia verpasst

Sowohl für die WM in der Heimatstadt 2006 (die Deutschland im ausverkauften Hockey-Park gewann) als auch für die Olympischen Spiele in Peking 2008 war für den vielseitig einsetzbaren Stürmer kein Platz im deutschen Kader. Seitdem gehörte er aber stets zur Mannschaft von Bundestrainer Markus Weise, war im letzten Jahr sowohl bei der Europameisterschaft als auch bei der Champions Trophy dabei. Die Teilnahme an der WM ist nun der vorläufige Höhepunkt seiner Laufbahn.

"Ich habe für mein Fernziel immer einen Schritt nach dem anderen gemacht, stets von einer Maßnahme zur nächsten gedacht. Insofern spüre ich schon eine gewisse Zufriedenheit. Doch jetzt muss es weiter gehen", sagt Menke. Es soll für ihn mehr herausspringen als einfach nur dabei zu sein. Die letzten Testspiele stimmen ihn optimistisch, vielleicht sogar in der Startelf zu stehen. "Doch ich fühle mich auch als Joker wohl. Ich werde so oder so alles geben", sagt der Offensivmann, der unter seinem Heimtrainer beim GHTC Andrew Meredith (gehört als Co-Trainer ebenfalls dem deutschen Team in Neu-Delhi an) oftmals defensiver spielt. Am nächsten Montag wird Menke gegen Korea erstmals die Gelegenheit haben, sich weiter vorne auszutoben.

Das Ziel der deutschen Mannschaft, die als Titelverteidiger in Indien antritt, ist klar. "Wir wollen die Vorrunde überstehen und ins Halbfinale einziehen. Und wenn wir das erreichen, soll es natürlich auch noch weitergehen", so Menke. Als Topfavorit gehe der zweimalige Weltmeister zwar nicht ins Turnier, aber "wir haben bei der Champions Trophy auch gesehen, dass wir alle packen können". Gestern nun flog Menke mit der Mannschaft nach Indien.

Die Berichte über Terrorwarnungen lässt er nicht zu nah an sich heran, vielmehr denkt er an ein voll besetztes Stadion. "Der ausverkaufte Gladbacher Hockey-Park bei der WM 2006 war schon toll. Doch ein Flutlichtspiel vor 25 000 Leuten ist nochmals eine ganz andere Welt. Das sind Erlebnisse, für die man die ganze Zeit trainiert", sagt Menke. Das Kribbeln in seinem Bauch sei in den letzten Tagen größer geworden. Er hat es sich über Jahre hinweg erarbeitet. Da spielt eine verschobene Geburtstagsfete wahrlich keine Rolle mehr.

(RP)
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