Fußball Der FC wirft Oberligist Hilden aus dem Pokal

Fussball-Pokal · Mit starker Leistung verdient sich Landesligist 1. FC Mönchengladbach das 4:3 und sammelt so Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.

Mit zwei Wochen Verspätung zwar, aber dafür umso eindrucksvoller ist Fußball-Landesligist 1. FC Mönchengladbach in der neuen Saison angekommen. Nach dem 0:1 zum Ligaauftakt bei Meisterschaftsfavorit 1. FC Kleve vor 14 Tagen und einem pflichtspielfreien Sonntag zuletzt sorgte der FC gestern Nachmittag mit einem 4:3-(1:0)-Sieg in der 2. Runde des Niederrheinpokals gegen Oberligist VfB Hilden für Furore.

Wäre das Spiel auf dem Kunstrasenplatz der Ernst-Reuter-Anlage nach 65 Minuten beendet gewesen, Mönchengladbachs Trainer Stephan Houben hätte sich wohl schwer getan, etwas an der Leistung seiner Mannschaft zu kritisieren. Bis zu diesem Zeitpunkt lieferten seine Spieler nämlich ein fast perfektes Pokalspiel ab. Defensiv ließ der FC dem - zugegebenermaßen auch äußerst einfallslosen - Favoriten mit taktisch disziplinierter Leistung und großer Laufarbeit keine Räume. Besondern das zentrale Mittelfeldduo Michael Miodek und Michael Kersten verdiente sich in der Arbeit gegen den Ball Bestnoten.

In der Offensive stellten die Hausherren Hilden immer wieder mit schnellem Umschalten über die agilen Enzo Wirtz, Andre Kobe, Oguz Ayan und Drilon Istrefi vor Probleme. Letztgenannter war es auch, der den FC Ende der ersten Halbzeit in Führung schoss: Nach schlechter Kopfballabwehr des mit sich, dem Schiedsrichter und der Welt an sich unzufriedenen Oberligisten drosch Istrefi den Ball rechts oben in den Winkel. Als Wirtz fünf Minuten nach Wiederbeginn die schönste Kombination des Spiels nach Vorarbeit von Kobe zum 2:0 einschob, schien die Partie entschieden. Der Hildener Anschlusstreffer per direktem Freistoß nach 65 Minuten sorgte nicht wirklich für bange Mienen.

Doch das Spiel endete nun mal nicht nach 65 Minuten. Und deswegen wurde aus einer überlegen geführten Partie des Landesligisten noch ein halbstündiges Scheibenschießen. Just, als die Hildener, die schon dreimal gewechselt hatten, den Torschützen zum 1:2 auswechseln und fortan zu zehnt agieren mussten, fiel nach einer Unachtsamkeit in der FC-Defensive aus heiterem Himmel das 2:2. In dieser Phase half - und das war der einzige Schönheitsfleck auf dem FC-Auftritt - der unsichere Unparteiische der Houben-Truppe zurück in die Spur, indem er ihr einen Elfmeter schenkte.

Ayan nahm das Geschenk dankend an und traf zum 3:1. In Minute 86 legte er per Heber im Nachschuss das 4:2 nach. Das 3:4 in der fünften Minute der Nachspielzeit war da nur noch Makulatur. In Gefahr war der verdiente Sieg des Underdogs, der nach der Zahl der klaren Torchancen auch gut und gerne 8:3 hätte ausfallen können, da schon lange nicht mehr.

(RP)
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