Lokalsport Der TVK zieht den Einspruch gegen das "Phantomtor" zurück

Handball, 3. Liga · Sportlich geht es für die Korschenbroicher heute Abend zu Hause gegen Leichlingen weiter.

 Angespannt: Ronny Rogawska erlebt mit seinem jungen Team vom TV Korschenbroich ein kleines Wellental. Heute kommt Leichlingen.

Angespannt: Ronny Rogawska erlebt mit seinem jungen Team vom TV Korschenbroich ein kleines Wellental. Heute kommt Leichlingen.

Foto: Mi. Jäger/TVK (Archiv)

Es war der Aufreger im ersten Heimspiel des TV Korschenbroich in dieser Saison: Beim Stand von 5:8 gegen den TuS Volmetal fand während einer Auszeit von Trainer Ronny Rogawska ein irreguläres Tor der Gäste Eingang auf der Anzeigetafel. Das Schiedsrichtergespann Henning Bargmann und Daniel Stein hatte beim Gegenstoß des Volmetalers Philipp Dommermuth korrekterweise auf "Kreis ab" entschieden, sein Treffer zählte nicht. Auf der Anzeigetafel landete er dennoch - ein "Phantomtor". Daran änderten weder die Intervention von TVK-Manager Kai Faltin während des Spiels noch der Hinweis unserer Redaktion an die Schiedsrichter nach der Partie etwas. Dommermuth erhielt im offiziellen Spielbericht drei Treffer, obwohl es nur zwei waren, wie auch das Video des Spiels belegt.

Der TVK hatte darum beim Deutschen Handball-Bund (DHB) Einspruch gegen die Wertung des am Ende mit 33:35 verlorenen Spiels eingelegt, doch gestern bestätigte Geschäftsführer Peter Irmen: "Wir haben den Einspruch zurückgezogen. Ich bin vom DHB informiert worden, dass wir viel Geld sparen würden, wenn wir das tun." Es ist zwar nicht so, dass man nicht aufzeigen kann, dass dieses Tor nie gefallen ist, doch zählt der Videobeweis nicht. Und da der Vorfall nicht im Spielbericht vermerkt wurde, riet der DHB dem TVK von einem weiteren Vorgehen ab. "Jeder, der das Video anschaut, sieht, dass es kein Tor war. Aber die Schiris haben es nicht zurückgenommen und nichts eingetragen. Das ist traurig, aber da kann man nichts machen", sagt Irmen, der sich gerade im Urlaub an der litauischen Grenze befindet und damit das Heimspiel heute (19.30 Uhr, Waldsporthalle) gegen den Leichlinger TV verpasst.

Und das ist ungeachtet aller Diskussionen um das Phantomtor hart genug. "Leichlingen war schon in den letzten Jahren immer eine richtige Angriffsmaschine", sagt Rogawska. Der Trainer wartet noch auf den ersten Heimsieg der Saison, und ob der ausgerechnet heute gelingt, ist nach zwei klaren Niederlagen gegen denselben Gegner in der Vorbereitung auf diese Saison fraglich. In der vergangenen Spielzeit knackte der TVK den LTV zwar einmal zu Hause, aber nun gibt es in Korschenbroich ein runderneuertes und blutjunges Team, aus dem etliche Spieler morgen das erste Mal wählen gehen dürfen. Und die Jugend ist häufig ungeduldig, was gegen die "Pirates" problematisch sein kann: "Die spielen sehr schnell, erste, zweite und sogar dritte Welle", sagt Rogawska. "Wir haben in unserer Vorbereitung den Fokus auf das Rückzugsverhalten im Angriff gelegt, denn wenn man da keine Geduld hat und zu früh aufs Tor wirft, wird man überlaufen. Das predige ich aber seit Wochen." Der Trainer ergänzt: "Es ist nicht unmöglich, dass wir etwas mitnehmen, Leichlingen hat gegen Menden verloren, wo wir gewonnen haben. Aber es muss Vieles passen. Das fängt bei uns an - bei der Disziplin."

(ame)
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