Lokalsport Die Unzufriedenen

Fussball-Landesliga · Der 1. FC sucht nicht nur einen neuen Vorsitzenden und einen neuen Co-Trainer, sondern auch seine Form. Jüchen tut sich mit Favoriten leicht, lässt aber gegen vermeintlich Schwächere Punkte liegen.

 Markus Horsch steht nach dem Abgang seines Assistenten Wolfgang Brück alleine beim 1. FC in der Verantwortung.

Markus Horsch steht nach dem Abgang seines Assistenten Wolfgang Brück alleine beim 1. FC in der Verantwortung.

Foto: Dieter Wiechmann (Archiv)

Wie geht man mit Favoriten um? Jüchen hat in dieser Hinsicht beste Erfahrungen in dieser Saison gesammelt. In den Spielen gegen Meerbusch, Velbert und Heiligenhaus wurden beachtliche, nicht einkalkulierte sieben Punkte geholt. Dafür verschenkte Jüchen gegen vermeintlich schwächere Klubs viele Zähler. Gegen solche Gegner punktete dagegen der FC, auf den nun hintereinander in Velbert, Heiligenhaus, Meerbusch und Nettetal die Top-Teams der Liga zukommen.

Und das ausgerechnet in einer Phase, in der der Verein sportlich aus der Spur geraten ist und dringend Personal für die Vorstandsetage gesucht wird, wenn Vorsitzender Uwe Röhrhoff wie angekündigt in dieser Funktion ab Dezember nicht mehr zur Verfügung steht. Gesucht wird auch ein Nachfolger für Wolfgang Brück, der als Co-Trainer den FC vor einer Woche verlassen hat. Trainer Markus Horsch ist noch auf der Suche. Brück wiederum ist wieder bei dem Klub angekommen, bei dem er wie beim FC als Co-Trainer gearbeitet hat. Liga- Konkurrent SC Kapellen nahm zu ihm Kontakt auf, nachdem Trainer Oliver Seibert erfahren hatte, dass Brück beim FC aufhören würde. Der bisherige Kapellener Co-Trainer Cengiz Yavuz stand aus zeitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Bereits am Sonntag in Amern wird Brück wieder auf der Trainerbank sitzen.

Zurück zum FC. "Vielleicht liegen uns die dicken Brocken mehr", sagt Horsch. Doch in dieser Äußerung dürfte mehr Hoffnung stecken als der Glaube an die Durchsetzungskraft seiner Mannschaft. Die hat zwar ihre Pflichtaufgaben von der Punkteausbeute her gelöst, aber selten tatsächlich souverän gespielt. Es reicht nicht, wenn Kapitän Pascal Schellhammer als einziger auf ein überragendes Lauf- und Einsatzpensum verweisen kann. Es reicht auch nicht ein überragender Torwart Elvedin Kaltak. Es gibt also hinreichende Gründe, sich erhebliche Sorgen um den Traditionsklub zu machen. Horsch hofft, dass sein Team am Sonntag gegen Velbert eine positive Reaktion gegen Velbert zeigen wird. "Viel ändern kann ich personell nicht. Unser Ziel muss es jetzt sein, uns von den Abstiegsplätzen fernzuhalten. Oben haben wir nach unseren Leistungen nichts zu suchen", sagt der FC-Trainer.

Kritik hat auch sein Kollege Michele Fasanelli an seiner eigenen Mannschaft geübt, nachdem die Jüchener wieder einmal gegen eine vermeintlich schwächere Mannschaft (0:3 in Amern) Punkte liegen gelassen und sich dabei von der gewohnten Leistungsstärke erheblich entfernt hatte. "Ich hoffe, dass wir gegen Nettetal wieder so auftreten wie bisher gegen die starken Gegner. Dazu müssen wir aber deutlich mehr Laufbereitschaft und Einsatz zeigen", verlangt Fasanelli. Allerdings musste Jüchen in Amern auch auf einige Leistungsträger verzichten. Yannick Peltzer war gerade erst von seinem USA-Aufenthalt zurück. Manuel Sousa spielte angeschlagen. René Teppler und Marius Köller fehlten verletzungsbedingt. "Ich hoffe, dass sie mir Sonntag zur Verfügung stehen. Wir müssen den Schalter wieder umlegen", sagt Fasanelli.

(RP)
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