Lokalsport Dreßen und Zentsch wissen nun, wie Oberliga geht

Fussball · Der Torwart-Routinier des 1. FC hat festgestellt, dass es nicht gut ist, sein Spiel zu ändern. Der Stürmer traf als Joker.

 FC-Torwart Peter Dreßen hat nach seinem Fehlgriff erkannt, dass es nicht hilfreich ist, in der Oberliga anders zu spielen.

FC-Torwart Peter Dreßen hat nach seinem Fehlgriff erkannt, dass es nicht hilfreich ist, in der Oberliga anders zu spielen.

Foto: theo titz

Stephan Houben besitzt eine ausgeprägte Risikobereitschaft. Sicher muss ein Trainer in gewisser Weise auch Hellseher sein. Am vergangenen Sonntag hatte der FC-Trainer erst zum Schluss alles richtig entschieden. Für sein persönliches Glück beim 1:1 in Kapellen haben Torwart Peter Dreßen und Stürmer Enrico Zentsch gesorgt.

Mit den beiden Akteuren war nicht unbedingt auf dem Platz zu rechnen. Dreßen handelte sich im ersten Saisonspiel gleich eine Rote Karte ein und war gesperrt. Sein Vertreter Johannes Kultscher machte in den folgenden Spielen fast alles fehlerfrei. Sonntag aber stand Dreßen zwischen den Pfosten und griff gleich nach sieben Minuten beim Herauslaufen daneben. Kapellen erzielte das 1:0.

"Klar, das waren drei Fehler bei meinen ersten Aktionen in der Oberliga. Danach bin ich aber in der Liga angekommen", sagt der FC-Torwart selbstkritisch, aber auch selbstbewusst. Denn nach diesen Fehlern lieferte er eine Glanzpartie ab, ohne die der FC hoffnungslos untergegangen wäre. Weshalb hatte der Routinier derartige Anlaufprobleme? "Ich wollte anders als gewohnt spielen. Aber dadurch habe ich mich selbst verunsichert. Ich kann nur schnörkellos mit einer klaren Linie spielen. Das mache ich nun, und das funktioniert ja", sagt Dreßen. Er dürfte auch am Sonntag gegen Fischeln im Tor stehen. Auf den nächsten Einsatz muss Johannes Kultscher aber nicht lange warten. Dreßen fährt in den Urlaub, so dass dann wieder der Nachwuchsmann an der Reihe sein wird.

In der FC-Spitze lieferte Enrico Zentsch ein besonderes Meisterstück ab, auf das sein Onkel Frank Grüne gehofft hatte: "Enrico müsste mal auf dem Platz stehen und ein Tor machen. Dann bekommt er vielleicht häufiger einen Einsatz." Auf die Realisierung dieses Wunsches musste der Onkel 85 Spielminuten warten. "Ich hatte einfach das Gefühl, Enrico macht ein Tor", sagte Stephan Houben und schickte den 23-Jährigen in den Kapellener Strafraum. "Ich suchte mir einen Platz beim Freistoß von Pascal Schmitz, merkte, dass mich keiner bewachte und dann kam auch schon die Hereingabe, die ich ungestört per Kopf ins Tor beförderte", schildert Enrico Zentsch seine erste Ballberührung in der Oberliga.

Dabei hatte er eigentlich als nächsten Schritt in seiner Fußballkarriere nur die Landesliga angepeilt. "Aber ich war mir mit den FC früh einig geworden und natürlich froh, dass der Klub in die Oberliga aufgestiegen ist. Aber ich merke, dass das schon ein erheblicher Schritt nach oben ist. In kurzer Zeit habe ich mich hier aber schon weiter entwickelt und Fortschritte gemacht", sagt Zentsch. Da Stephan Houben bei seinen Aufstellungen immer die eine oder andere Überraschung parat hat, kann es durchaus sein, dass Zentsch im Gegensatz zu Dreßen noch nicht in der Anfangsformation steht. Egal, wie er sich entscheidet: Es ist kein Risiko.

(RP)
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