Lokalsport Ein Rheydter putzt in Jüchen Klinken

Fussball · Der langjährige Vorwerk-Chef Walter Muyres kümmert sich mit Verve um den Landesligisten.

 "Es macht mir einfach Spaß, was wir geduldig in den vergangenen Jahren aufgebaut haben", sagt Walter Muyres über seinen VfL Jüchen.

"Es macht mir einfach Spaß, was wir geduldig in den vergangenen Jahren aufgebaut haben", sagt Walter Muyres über seinen VfL Jüchen.

Foto: Theo Titz

Ein Rheydter hat Landesligist VfL Jüchen in die Erfolgsspur gebracht. Der Ausgangspunkt für das Interesse dieses Rheydters an Jüchen war indes eine Frau: Marlene. Die Jüchenerin wurde seine Frau, Walter Muyres zog dorthin, und als leidenschaftlicher Fußballer entschloss er sich, den Klub zu unterstützen, der damals noch in der Kreisliga B spielte. Inzwischen wohnt Muyres wieder in Hockstein, doch sein Engagement für den VfL Jüchen ist ungebrochen.

Muyres weiß, wie man erfolgreich sein kann. Er weiß schließlich, wie man einem großen Konzern zu noch mehr Erfolg verhilft. Er produziert Ideen am laufenden Band und kann Menschen einfangen. Bis vor einem Jahr war Walter Muyres allein haftender Gesellschafter beim Vorwerk-Konzern, bevor er sich mit 57 Jahren ins Privatleben zurückzog. Jetzt reist er mit seiner Frau, kümmert sich noch intensiver um den VfL, dem auch sein Sohn Sebastian als Kapitän und seine Tochter Nadine als Pressesprecherin angehören.

"Es macht mir einfach Spaß, was wir geduldig in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Das dürfte auch der Grund sein, aus dem wir jetzt als Landesligist schon einen sehr guten Start hingelegt haben. Das war alles kein Zufallsprodukt", sagt Muyres, der sich aber überhaupt nicht in die Vorstandsarbeit oder in die Arbeit von Trainer Dicky Otten einmischt. "Ich kümmere mich darum, dass dem Verein die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, um erfolgreich zu sein. Es ist aber sehr schwierig geworden, Sponsoren zu finden. Aber da gebe ich nie auf, da muss man eben Klinken putzen", sagt Muyres.

Auf rheinische Schlitzohrigkeit und Einfallsreichtum will Muyres dabei auf keinen Fall verzichten. So kündigte er an, Jüchen langfristig zum "Real Madrid vom Niederrhein" machen. Also ließ er vor dem Klubhaus große Kunstpalmen aufstellen. "Der Antrag, unsere Eckfahnen durch kleine Yucca-Plamen zu ersetzen, wurden aber vom Verband abgelehnt", sagt er lächelnd.

Gut lachen hat Muyres momentan auch sportlich. 21 Punkte hat der Landesligist bereits gesammelt und ist so auf einem guten Weg, die Liga ein weiteres Jahr zu halten. Nach dem 3:2 gegen Oberhausen fragte jüngst ein Spieler: "Reicht das jetzt, um wieder in der Winterpause nach Sylt zu fahren?" Die Antwort blieb Muyres schuldig. Es dürfte aber sicher sein, dass er sich spätestens nach einem Punktgewinn am Sonntag in Nievenheim nicht lumpen lässt: "Das wird eine schwierige Aufgabe. Da muss die Mannschaft über 90 Minuten arbeiten, wenn sie erfolgreich sein will. Über Sylt reden wir, wenn es soweit ist."

(RP)
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