Lokalsport Ein Tiroler Trainer für die SG-Schwimmer

Schwimmen · Dieter Sofka möchte die Gladbacher Schwimmer weiterentwickeln. Er meint, der Klub könne in der Region "eine große Nummer werden".

 Dieter Sofka ist der neue Cheftrainer der SG Mönchengladbach. "Ich wünsche jedem meiner Sportler, dass er besser ist, als ich es war", sagt der Österreicher über seine eigene aktive Schwimm-Karriere.

Dieter Sofka ist der neue Cheftrainer der SG Mönchengladbach. "Ich wünsche jedem meiner Sportler, dass er besser ist, als ich es war", sagt der Österreicher über seine eigene aktive Schwimm-Karriere.

Foto: SG Mönchengladbach

Dieter Sofka möchte etwas mit seinen Sportlern entwickeln - diese Möglichkeit sah er in der Heimat nicht mehr. Unter anderem darum ist er aus Innsbruck nach Mönchengladbach gekommen und nun neuer hauptamtlicher Cheftrainer der SG-Schwimmer. "Ich hatte in Innsbruck einen langfristigen Vertrag, aber ich habe gefühlt, dass es da nicht weitergeht", sagt der Tiroler. "Meine besten Leute sind ins Bundesnachwuchsleistungszentrum in die Nähe von Wien gewechselt, auch, weil ich ihnen dazu geraten habe. Das tat mir zwar leid, aber wenn sie internationale Erfolge anstreben, brauchen sie andere Bedingungen." Der Hintergrund: "Infrastrukturell ist Österreich leider kein Land, in dem der Schwimmsport oder Sommersportarten generell gepflegt werden. Um international mithalten zu können, sind zum Beispiel 50-Meter-Becken eine Bedingung. Die gab es in Innsbruck nicht", erklärt Sofka.

Das Stichwort "international" passt zu ihm. Der Haller hat bereits in der Schweiz und für den schleswig-holsteinischen Landesverband als Coach gearbeitet, Mönchengladbach ist demzufolge seine dritte Auslandsstation. "Ich dachte, mit Mitte 50 geht man nicht mehr ins Ausland", sagt der 47-Jährige. "Da gab es dann ein gutes Angebot der SG und beiderseitiges Interesse, nachdem ich mit Alexander Gingter (Abteilungsleiter Schwimmen, Anm. d. Red.) schon einmal lange und gut geredet hatte. Und da meine familiäre Situation so ist, dass ich sozusagen vogelfrei bin, habe ich gedacht, ich probiere es noch mal im Ausland", sagt Sofka.

Seit 1999 ist er hauptberuflich Schwimmtrainer, in dem Jahr machte er auch sein Diplom. Aktiv war er selber nur sieben Jahre im Becken und sagt heute: "Ich wünsche jedem meiner Sportler, dass er besser ist, als ich es war." 1991 schnupperte er ins Traineramt hinein, studierte aber bis Ende der 90er Jahre noch Architektur. "Dann musste ich mich entscheiden: Büro oder Schwimmbad? Ich habe es zwei Jahre parallel gemacht und mich dann für das Schwimmen entschieden", sagt Sofka.

Nachdem es bei der SG zuletzt zwei eher kürzere Anstellungen von Trainern gab, hat der neue Coach einen langfristigen Vertrag bei der SG unterschrieben. Er fühlt sich schon nach kurzer Zeit wohl am Niederrhein. "Die Schwimmer, das Umfeld und die Herzlichkeit hier - das habe ich so noch nicht erlebt. So viel Hilfsbreitschaft und Vorschusslorbeeren. Das wollen wir natürlich zurückgeben", sagt er.

Die Ziele mit der SG seien "relativ klar definiert", sagt der Coach. "Wir wollen sportlich dem gerecht werden, was da an Aufwand betrieben wurde. Vor allem dank Marcel Orth ist viel in den Nachwuchs investiert und entwickelt worden. Das ist eine gute Konstellation", sagt Sofka über einen seiner Trainerkollegen. Zudem findet der Österreicher: "Der Verein ist prädestiniert dafür, in der Region eine große Nummer zu werden. Wir wollen jedes Jahr Leute zu den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften schicken. Dafür werden wir Analysen setzen, damit wir uns stetig verbessern." Einen ersten Härtest gibt es ab morgen, wenn die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend (DMSJ) in Düsseldorf anstehen. "Schwimmsportlich ist NRW sehr dicht und stark", meint Sofka. "Es wäre ein riesen, tolles Ziel, ins NRW-Finale zu kommen. Die Kinder sind in jedem Fall unglaublich motiviert." Und daraus lässt sich etwas entwickeln.

(ame)
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