Borussia-Frauen Erstes Tor reicht nicht zum ersten Punkt

Frauenfussball · Gegen den Tabellenführer Turbine Potsdam gelingt Borussia der Premierentreffer in der Frauen-Bundesliga. Kelly Simons trifft zum 1:0, doch die Olympiasiegerinnen Tabea Kemme und Svenja Huth drehen die Partie noch.

 Premieren in der Bundesliga: Kelly Simons (hinten) erzielte gegen Turbine Potsdam Borussias erstes Tor im Oberhaus, Sandra Starmanns (rechts) sah eine Viertelstunde vor dem Spielschluss wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Gladbach unterlag letztlich 1:3.

Premieren in der Bundesliga: Kelly Simons (hinten) erzielte gegen Turbine Potsdam Borussias erstes Tor im Oberhaus, Sandra Starmanns (rechts) sah eine Viertelstunde vor dem Spielschluss wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Gladbach unterlag letztlich 1:3.

Foto: Dieter Wiechmann

In der Halbzeitpause musste Kelly Simons endgültig passen. Schon nach 20 Spielminuten hatte Borussias Mittelfeldspielerin den Fuß einer Gegnerin unglücklich in den Nacken bekommen und danach Kreislaufprobleme bekommen. "Es war besser, dann rauszugehen, denn auf der Bank sitzen sechs Spielerinnen, die fit sind", sagte die 21-Jährige, die vor ihrem verhängnisvollen Zweikampf Historisches für Borussias Frauenabteilung geschafft hatte. Im Heimspiel gegen den Tabellenführer und sechsmaligen Deutschen Meister Turbine Potsdam gelang der Niederländerin vor 364 Zuschauern - unter ihnen war auch Bundestrainerin Steffi Jones - Gladbachs erstes Bundesligator überhaupt. Ihr 1:0 sollte indes nicht zum ersten Punktgewinn im Oberhaus reichen - Borussia verlor 1:3 (1:2).

"Es ist schon cool, das erste Bundesligator geschossen zu haben. Schade aber, dass das Spiel nicht besser für uns ausgegangen ist", sagte Kelly Simons. Obwohl die gelernte Angreiferin mittlerweile im defensiven Mittelfeld eingesetzt wird, blieb es ihr vorbehalten, Borussias erste Torchance gleich zur Führung zu nutzen. Tiffany Cameron setzte sich am rechten Flügel durch, ihre Hereingabe kam über Umwege zu Simons, die mit links zum 1:0 einschob (14. Minute).

Die Führung sollte indes nicht lange halten. Keine zehn Minuten später verlor Pauline Dallmann im Aufbau den Ball an Olympiasiegerin Svenja Huth, die davonzog und zum 1:1 einschoss. "Solche Fehler werden in der Bundesliga sofort be-straft. Wir müssen daran arbeiten, dass wir diese einfachen Ballverluste vermeiden. Denn ansonsten haben wir aus dem Spiel heraus nur wenig zugelassen", sagte Borussias Cheftrainer René Krienen.

Eine weitere Olympiasiegerin sorgte dann allerdings noch vor dem Wechsel für die Führung für den Favoriten. Nachdem Jasmin Hamann zu Spielbeginn noch einen Huth-Schuss aus kurzer Distanz an die Latte gelenkt hatte, sprang sie in der 43. Minute unter einem Eckball hindurch, und Tabea Kemme drückte den Ball über die Linie.

Nach dem unglücklichen Rückstand und der personellen Umstellung in der Halbzeit kam Gladbach nach der Pause durchaus einige Male vor das Turbine-Tor - Madeline Gier schlenzte knapp vorbei, wenig später parierte Potsdams Torfrau einen Freistoß Jule Dallmanns klasse -, doch nach der Gelb-Roten Karte gegen Sandra Starmanns war die Aufholjagd beendet. Kemme sorgte wenig später für den Endstand. "Glückwunsch an Potsdam, aber auch Kompliment an mein Team, das defensiv gut organisiert war und vorbildlich gekämpft hat", sagte Krienen.

Borussia Hamann - Koj, Starmanns, P. Dallmann, Frommont (79. Corres) - Lohmann, Pfeiffer, Simons (46. J. Dallmann), Wahlen - Cameron, Gier (87. Birbaum). Tore: 1: 0 Simons (14.), 1:1 Huth (23.), 1:2 Kemme (43.), 1:3 Kemme (83.). Gelb-Rote Karte: Starmanns (74.). Zuschauer: 364.

(RP)
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