Lokalsport Europa League: Auf jeden Fall nicht Sevilla

Mönchengladbach · Wenn am Montag um 13 Uhr das Sechzehntelfinale ausgelost wird, kann Borussia auf 15 verschiedene Gegner treffen. Nur gegen drei davon hat sie in ihrer Europapokal-Geschichte schon gespielt.

Die Europa League hat Borussia Mönchengladbach schon wieder vereinnahmt. Zwei Tage nach dem letzten Spiel in der Champions League klickte der entsprechende Twitter-Account der Uefa wieder auf "Folgen". Vor zwei Jahren war Gladbach so etwas wie der Lieblingsklub des Kontinentalverbandes, der im Borussia-Park die Pressekonferenz zum Auftakt abhielt.

Nun kommt Borussia bei seiner dritten Teilnahme nicht von unten, sondern ist sanft aus der Königsklasse in die Europa League geplumpst. Dass der Wettbewerb gerade nicht das drängendste Thema am Niederrhein ist, hat aber nicht mit gesunkener Wertschätzung zu tun. Die sportliche Krise dominiert einfach. Das wird die Uefa jedoch nicht davon abhalten, Borussia am Montag um 13 Uhr einen Gegner fürs Sechzehntelfinale zuzulosen. Das Hinspiel findet am 16. Februar zu Hause statt, das Rückspiel am 23. Februar auswärts.

Für Gladbach gibt es 15 mögliche Gegner - die elf Gruppensieger der Europa League bis auf den FC Schalke 04 und die vier besten Drittplatzierten der Champions League. Sie kommen aus elf Ländern: dreimal Türkei, zweimal Italien, zweimal Frankreich, einmal Niederlande, einmal Belgien, einmal Ukraine, einmal Zypern, einmal Russland, einmal Dänemark, einmal England, einmal Tschechien. Nur gegen Olympique Lyon, AS Saint-Etienne sowie Fenerbahce Istanbul hat Gladbach in seiner Europapokal-Geschichte schon einmal gespielt.

Ein Duell mit Ajax Amsterdam wäre klangvoll, auch der KRC Genk aus Belgien würde eine kurze Reise bedeuten. Mit dem AS Rom winkt mal wieder eine Tour in die Ewige Stadt, beim AC Florenz war Borussia noch nie. In Nikosia auf Zypern hat man zweimal gespielt, aber nicht gegen Apoel, wo Igor de Camargo aktiv ist, sondern gegen Limassol.

Das gilt auch für Istanbul, wo neben Fenerbahce noch Besiktas winkt. Auch die Ukraine kennt Borussia, aber nicht Schachtjor Donezk, das allerdings in Lwiw spielt. Eine Begegnung mit Zenit St. Petersburg wäre die erste mit einem russischen Team. Tottenham Hotspur würde Gladbach nach 21 Jahren mal wieder nach London bringen. Tschechien ist mit Sparta Prag vertreten, Bierqualität und -preise würden vor allem die Fans freuen. Und es könnte heißen: "In Kopenhagen schellt das Telefon!" Nur zu Osmanlispor fällt einem wenig ein, der Klub aus der türkischen Hauptstadt Ankara ist die große Überraschung im Topf und in der Uefa-Rangliste am schlechtesten platziert.

Am FC Sevilla kann Borussia diesmal nicht scheitern. Der Europa-League-Sieger der vergangenen drei Jahre muss im Achtelfinale der Champions League ran, was einen Fan bei Twitter zu der kühnen Aufforderung bewegte: "Gewinnt das Turnier! Sevilla ist nicht dabei, die Chance ist da." Doch allein bis zum Finale in Stockholm sind noch vier K.o.-Runden zu überstehen.

(RP)
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