Fußball FVN-Chef nimmt sich Zeit für Giesenkirchen

Fussball · Peter Frymuth, Vorsitzender des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), ist mehr als vier Stunden bei der DJK/VfL vor Ort, um an der Basis einen Dialog über Bedürfnisse und Probleme zu führen. Das kommt gut an.

 Fingerzeig vom Präsidenten: Peter Frymuth (2.v.l.) lässt sich sich Giesenkirchen auch die Umkleidekabinen zeigen.

Fingerzeig vom Präsidenten: Peter Frymuth (2.v.l.) lässt sich sich Giesenkirchen auch die Umkleidekabinen zeigen.

Foto: FVN/Christian Hohl

Es ist schon etwas Besonderes, das die DJK/VFL Giesenkirchen an diesem Abend erlebt. Gemeinsam mit einem Stab vom Fußballverband Niederrhein (FVN) ist Peter Frymuth, der Vorsitzende, auf der Sportanlage Puffkohlen zu Gast. Und das, obwohl hier nicht einmal Fußball gespielt wird. Die Initiative, die er vorantreibt, nennt sich "Vereinsdialog" und ist die Umsetzung dessen, was sich der Düsseldorfer Frymuth schon bei seiner damaligen Wahl zum Vorsitzenden im Stadttheater Mönchengladbach vor knapp zwei Jahren auf die Fahne geschrieben hatte.

"Wie kann ich irgendetwas zu den Befindlichkeiten der Vereine entscheiden oder auf den Weg bringen, wenn ich die Bedürfnisse und Probleme gar nicht kenne?", fragt Frymuth rhetorisch bei der Begehung der Giesenkirchener Anlage, und die fällt erst einmal sehr intensiv aus. Die Duschen in Alt- und Neubau gehören da ebenso dazu wie die Rasenflächen selbst. Und Frymuth ist gekommen, um zu bleiben. Danach wird in größerer Runde diskutiert und vor allem auch konkrete Hilfestellung geleistet oder angeboten. 15 solcher langen Abende hat sich der Vorsitzende für 2015 vorgenommen, ein enormes Pensum. Vereine, die Bedarf verspüren, können sich um diesen Dialog bewerben.

So schildert Giesenkirchens Fußball-Chef Holger Drever, der sein Amt übrigens fast zeitgleich mit Frymuth übernommen hat, wie der Verein vor knapp zwei Jahren fast am Boden lag, das Jahr der Konsolidierung mit dem Verbleib in der Kreisliga A und die Entwicklung zu einem Team, das dort aktuell zumindest noch um den Aufstieg mitspielt. "20 Spieler haben uns schon die Zusage für die neue Saison gegeben, das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", erklärt Drever zu Recht. Inzwischen steht auch fest, dass Trainer Daniel Saleh über den Sommer hinaus weiter machen wird.

Lob gab es von Frymuth auch für die Strukturen und Erfolge im Jugendbereich, die in der Halle jüngst noch einmal sehr deutlich wurden. Auch der Rückzug der Zweiten Mannschaft der Senioren wurde nicht verschwiegen, und Frymuth hörte auch hier aufmerksam zu. Das war wieder einer dieser Momente, aus denen beide Seiten mit Sicherheit etwas mitnehmen werden. Der Präsident erfährt, wie es in diesem Fall so weit kommen konnte, und seine Vergleichshinweise helfen dem Verein, darauf für die Zukunft zu reagieren. Als alle Themen, die auch die kommende Kunstrasenfläche betreffen, ausdiskutiert sind, sind kurz vor halb zwölf fast viereinhalb Stunden des Dialogs vergangen.

Seinen Appell richtet Frymuth bei solchen Gelegenheiten auch stets an die zuständigen Kommunen. "Natürlich wissen wir auch, dass viele Städte und Kreise nicht so können, wie sie gerne würden. Aber die Sozialarbeit, die in den Fußballvereinen geleistet wird, könnte anderweitig erst recht nicht finanziert werden", sagt er und rechtfertigt damit etwa die Forderungen der Vereine nach flächendeckendem Kunstrasen. In diesem Punkt macht Mönchengladbach aber durchaus gute Fortschritte. Läuft es plangemäß, ist Giesenkirchen 2017 an der Reihe. Jüngst wurden die Spielfelder in Beckrath und Odenkirchen eingeweiht, in Lürrip entsteht nun auch eines.

Für Drever hat sich der Abend mit dem Präsidenten auf jeden Fall gelohnt. "Als ich ganz spät zu Hause saß, habe ich für mich noch einmal gedacht, dass das ein toller Abend war. Und die Angebote des Verbandes, etwa qualifizierte Kräfte zu Schulungen in den Verein kommen zu lassen, werden wir sicher in Anspruch nehmen. Es ist enorm, was da alles angeboten wird", sagt der Fußball-Chef.

(RP)
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