Lokalsport GHTC bietet zu viel "Freestyle"

Hockey · Im letzten Heimspiel der Zweitliga-Saison verliert Gladbach 2:6 gegen Schwarz-Weiß Köln. Auch die GHTC-Damen kassieren gegen Regionalliga-Topteam RTHC Leverkusen eine Heimniederlage.

 Kein Glück im Abschluss: Tillmann Pohl (hier beim Schlag) gehört gegen Schwarz-Weiß Köln zu den auffälligsten Gladbachern, ein Tor gelingt ihm beim 2:6 jedoch nicht. Beobachtet wird er in dieser Szene von seinen Teamkollegen Niklas Braun (links) und Henning Zimmermann.

Kein Glück im Abschluss: Tillmann Pohl (hier beim Schlag) gehört gegen Schwarz-Weiß Köln zu den auffälligsten Gladbachern, ein Tor gelingt ihm beim 2:6 jedoch nicht. Beobachtet wird er in dieser Szene von seinen Teamkollegen Niklas Braun (links) und Henning Zimmermann.

Foto: Dieter Wiechmann

Dem Schlusspfiff folgte die Extraschicht. Nach dem Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Köln widmeten sich die Herren des Gladbacher HTC beim "Kids Day" dem klubeigenen Nachwuchs, zeigten den Talenten ihre Tricks und gaben wertvolle Tipps. Die lockere Einheit mit den Kindern wird für den einen oder anderen wohl auch eine ideale Ablenkung gewesen sein nach dem enttäuschenden Auftritt im letzten Heimspiel der Zweitliga-Saison gegen Köln. Gladbach verlor 2:6 (2:3) und bot dabei eine Leistung, die Philipp Heymanns dazu bewegte, direkt nach dem Spielende eine weitere, etwas anders ausgerichtete Extraschicht anzukündigen.

"Wir werden am Dienstag eine ausgedehnte Videoanalyse betreiben", sagte der GHTC-Trainer nach einer Partie, die Gladbach keineswegs mit vier Toren Differenz verlieren musste. "Die Kölner sind der verdiente Sieger, weil sie griffiger waren und wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen haben. Allerdings ist das Ergebnis um ein oder zwei Tore zu hoch ausgefallen", sagte Heymanns. Gerade in der kurzweiligen Anfangsphase gestalteten die Hausherren das Spiel gegen den Tabellendritten ausgeglichen. Zweimal ging Köln in Führung, zweimal antwortete Gladbach umgehend. Zunächst verwertete Henning Zimmermann eine Vorlage Tillmann Pohls, dann verwandelte Phillip Jansen eine Strafecke. Und kurz darauf hätte der auffällige Pohl nach einem weiten Schlenzer beinahe das 3:2 erzielt, sein Schuss landete aber am Pfosten (24. Minute).

In der Folge jedoch verlor Gladbach immer mehr den Faden, und das hatte für Heymanns einen trifftigen Grund. "Die Mannschaft hat sich nicht an die Absprachen gehalten und nicht mehr den Plan umgesetzt, den wir verfolgen wollten. Der eine wusste nicht mehr, was der andere tat. Da war eindeutig zu viel Freestyle in unserem Spiel", monierte der Coach. Zudem half Gladbach bei den Gegentoren kräftig mit. Das 2:3 kassierte er nach einer eigentlich schon abgewehrten Ecke, beim 2:4 ließ er sich von einem langen Ball überrumpeln. Und nach dem fünften Tor hatte Köln endgültig leichtes Spiel. "Wenn wir so agieren, ist gegen einen Gegner dieser Stärke nichts zu machen", fasste Heymanns zusammen.

Auch die GHTC-Damen kassierten eine Heimniederlage in der Regionalliga, konnten aber nach dem 1:4 (1:1) gegen Tabellenführer RTHC Leverkusen über weite Strecken mit ihrem Auftritt zufrieden sein. "55 Minuten lang war es ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft. Wir sind Leverkusen auf Augenhöhe begegnet und hatten zunächst sogar mehr Chancen", lobte Trainer Achim Krauß. Der Gast ging zwar in Führung, Judith Helmgens erzielte aber noch vor der Pause durch eine Strafecke den Ausgleich. Und auch das Leverkusener 2:1 brachte Gladbach nicht aus dem Konzept.

"Wir hatten noch eine starke Phase mit einigen Chancen und Strafecken. Wir haben uns in der Phase aber nicht belohnen können. Und am Ende hat Leverkusen seine Klasse ausgespielt", sagte Krauß. Torfrau Yvonne Rütten hielt zwar noch einen Siebenmeter, mit dem 1:3 eine Viertelstunde vor Schluss war die Partie dann aber entschieden, und Gladbach musste noch ein viertes Gegentor hinnehmen. "Das Spiel hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Leverkusen hätte sich nicht beschweren können, wenn wir zwischenzeitlich geführt hätten. Letztlich haben wir unser Spiel aber nur 55 und nicht 70 Minuten aufrechterhalten", sagte Krauß.

(RP)
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