Lokalsport Nordtveits Tipps für die Kollegen

Mönchengladbach · Der Norweger sagt: Unsere schnellen Leute müssen Juventus überrumpeln.

Lars Stindl ist gerade ein paar Monate Borusse. Doch er hat schon Historisches getan. Er hat Gladbachs erstes Champions-League-Tor erzielt. Es war das 1:0 gegen Manchester City, am Ende gab es noch ein 1:2. Tore, die nur Ergebniskosmetik sind, erfreuen die Schützen indes oft nur wenig, so ist auch bei Stindl. Hätte er zuletzt in Frankfurt getroffen, hätte ihm das daher wohl mehr Spaß bereitet. Schließlich gab es einen 5:1-Sieg, der dann noch höher ausgefallen wäre. Doch erst zielte er zu genau und traf das Lattenkreuz. Dann schoss er zu unkonzentriert und der Ball kullerte am Tor vorbei. "Die einfachen Chancen muss ich schon machen", gesteht Stindl.

Heute Abend, wenn die Borussen bei Juventus Turin antreten, ist es ganz egal, welche Art von Chancen sich bieten, ob kompliziert oder einfach - "wir müssen sie nutzen, denn viele werden wir nicht haben, vielleicht eine oder zwei", sagt Havard Nordtveit. Der Norweger hat zuletzt einschlägige Erfahrungen mit der italienischen Spielart eingesammelt, als sein Nationalteam in Rom der Squadra Azzurra 1:2 unterlag. "Es ist schwer, gegen italienische Teams zu spielen. Juventus spielt wie die Nationalmannschaft mit einer kompakten Dreierkette und mit der Legende Buffon im Tor, sie wollen immer den Ball haben und machen kaum Fehler", weiß Nordtveit. Eine halbe Chance habe Italien Norwegen gegönnt, und der Treffer war das Resultat eines Distanzschusses.

Diese Disziplin liegt Nordtveit. Gegen Wolfsburg traf er aus 18 Metern. Und in der vergangenen Saison in Zürich knallte er den Ball aus fast 30 Metern ins Tor. Würde ihm dergleichen heute gelingen, "hätte ich nichts dagegen", sagt Nordtveit. Norwegens Treffen mit Italien verfolgte er indes von der Ersatzbank aus, und so könnte es auch nun in Turin zunächst sein. Das hängt davon ab, ob Trainer André Schubert rotiert oder nicht. Stindl wird wohl eher die Gelegenheit haben, vom Anpfiff an nach Wegen durch Juves Catenaccio zu forschen. Er und sein Sturmpartner Raffael sind derzeit ein sehr produktives Duo. Seit sie zusammenspielen, verging kein Spiel, ohne dass zumindest einer von beiden an mindestens einem Tor beteiligt war. Raffael hat wissen lassen, dass er liebend gern gegen Torwartlegende "Gigi" Buffon treffen würde. Stindl wird sich dem anschließen. Wie Tore in der Champions League gehen, weiß er ja.

Nordtveit hat derweil ein paar Tipps für Raffael, Stindl und die anderen Offensiven parat, wie man Turin beikommen könnte. "Die Italiener mögen es nicht, wenn man sie attackiert oder in ihren Rücken kommt, sie wollen immer den Ball vor sich haben. Wir haben viele schnelle Spieler, die gute Läufe machen können, um Turin zu überrumpeln. Wenn wir eine Lücke finden, müssen wir schnell spielen, dann können wir vielleicht etwas mitnehmen aus Italien. Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind", sagt Nordtveit.

(RP)
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