Lokalsport Jens Daubens ungewöhnliches Tor

Handball · Jens Dauben vom ATV Biesel hat das Tor des Monats September im Wettbewerb der Handball-Bundesliga erzielt. "Ich dachte, so etwas passiert nicht", sagte Dauben. Vergangenen Samstag ehrte ihn sein Heimatverein. "Das ist auch für uns ein ungewöhnliches Ereignis", sagt der 1. Vorsitzende Norbert Büning.

 Norbert Büning ehrt Jens Dauben für sein Tor des Monats.

Norbert Büning ehrt Jens Dauben für sein Tor des Monats.

Foto: ATV

Dauben wusste nicht so recht, wie ihm geschah. Wie aus dem Nichts tauchte er, der mit Begeisterung Handball in Biesel spielt, auf einmal bei der Auswahl zum Tor des Monats im Kreis der großen Stars aus der Bundesliga auf. "Das war schon komisch. Ich habe es gar nicht geglaubt", sagte der 25-Jährige, der in Würzburg Zahnmedizin studiert. Er scheut trotz der Entfernung keine Mühen und bleibt seinem Heimatverein in Biesel, in dem er alle Jugendteams durchlief, treu.

Sein Trainer Felix Linden löste die Welle aus, indem er das sehenswerte Tor ins Netz stellte. Im Meisterschaftsspiel des Landesligisten gegen Kaarst blockte der Kreisläufer am gegnerischen Kreis einen Abwurf des Torhüters so, dass der Ball über den Torhüter hinweg direkt im Tor landete. "Ich habe es noch nie erlebt, dass der Ball dann auch ins Netz geht. Komischerweise wäre das eine Woche später beinahe wieder gelungen", erzählte Dauben. Die Maßnahme, einen Spieler am gegnerischen Kreis zu belassen, hat taktische Gründe. "Wir hatten keinen Torhüter im Tor", sagte Dauben. In den Momenten, in denen sein Team mit dem siebten Feldspieler spielt und das eigene Tor leer ist, soll Dauben bei Ballverlust den Torhüter irritieren und so ein paar Sekunden herausholen, damit sich das eigene Team sortieren kann.

Dauben wollte lange Zeit nicht glauben, dass sein Tor wirklich Chancen hat, in so eine Auswahl zu kommen. "Es gibt so viele tolle Tore von den Topleuten in den hohen Spielklassen", sagte er. Als er es dann aber tatsächlich in die Vorauswahl geschafft hatte, war sein Ehrgeiz geweckt. "Da wollte ich auch gewinnen", sagte er.

Beeinflussen konnte er es in der Online-Abstimmung nicht. "Es nahm so seinen Lauf und das war interessant zu sehen. Es haben sich viele Leute gemeldet, die ich von früher kannte", sagte Dauben. Mit dem Vorsprung, den sein Tor zunehmend gewann, wuchs auch die Nervosität, gestand Dauben. "Ich war froh, als es vorbei war", sagte er. Vorbei ist es aber noch nicht ganz, denn nächstes Jahr steht die Wahl zum Tor des Jahres an. "Man weiß ja nie, was noch so kommt", sagte Dauben.

Vor ihm liegt ein spannendes Jahr, persönlich wie sportlich. Er wird sein Studium beenden und das Staatsexamen absolvieren, und außerdem könnte er mit seinem ATV die Meisterschaft feiern und in die Verbandsliga aufsteigen. "Wir haben gute Chancen", sagte Norbert Büning. Die Bieseler wollen sich aber auch dann treu bleiben. "Wir sind kein Verein, der Borussia oder dem TVK Konkurrenz machen will. Das können wir nicht. Wir sind eine große Familie und wir sind und bleiben von ganzem Herzen für die Leute vor Ort da", sagt Büning.

Der Link zum Tor: https://www.youtube.com/watch?v=jpFTGw3XN0c

(RP)
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