Lokalsport Johannes Kutschler hat das Vertrauen seines Trainers

Fussball · Der 19 Jahre alte Torwart wird beim Oberliga-Heimdebüt des FC den rot-gesperrten Routinier Peter Dreßen ersetzen.

Peter Dreßen (33) hatte sich auf die Oberliga gefreut, wollte dort noch einmal sein Können als Torwart zeigen. Doch nach seinem Platzverweis in Schonnebeck bleibt sein Oberliga-Zeitkonto zunächst bei 17 Minuten stehen. Ersatzmann Johannes Kultscher, gerade 19 Jahre alt, kam unerwartet schon auf 73 Einsatzminuten und kann zumindest am Sonntag gegen die U23 Rot-Weiß Oberhausens sein Zeitkonto erhöhen.

"Ich habe mit meinem Einsatz wirklich nicht gerechnet. Der Strafstoß und der Platzverweis für Peter waren unberechtigt. Ich konnte das von meiner Position gut sehen. Noch nie bin ich so schnell ins kalte Wasser geworfen worden", sagt Johannes Kultscher, der dann aber auf dem Platz einen sehr gelassenen und ruhigen Eindruck hinterließ. Sein unverhoffter Arbeitseinsatz führte auch bei seinen Vorderleuten nicht zu weiterer Verunsicherung. "Er hat schon in vielen Testspielen im Tor gestanden, weil Peter Dreßen gesundheitliche Probleme hatte. Daher konnte es kaum gravierende Abstimmungsprobleme im Defensivbereich geben", sagt Trainer Stephan Houben.

Er ist sich noch nicht sicher, ob Peter Dreßen für ein oder zwei Spiele gesperrt wird: "Beides ist möglich. Wir müssen abwarten, wie entschieden wird." Dabei geht Peter Dreßen davon aus, dass er nur ein Spiel aussetzen muss. Für Johannes Kultscher ist es die Chance, sich frühzeitig als Nachfolger des Routiniers zu empfehlen.

Er ist einer von zwei A-Junioren aus dem vorjährigen Bundesligakader des FC, die nicht zu einem anderen Klub wechselten. "Ich habe hier die Chance gesehen, mich weiter zu entwickeln und irgendwann die Nachfolge von Peter Dreßen antreten zu können", sagt Johannes Kultscher. Überhaupt scheint der junge Mann seine sportliche Zukunft viel realistischer einschätzen zu können als seine ehemaligen Kollegen, die zu anderen Klubs gewechselt sind: "Mein Traum wäre die Regionalliga. Dazu muss ich mich aber erst einmal in der Oberliga beweisen. Als Torwart hat man glücklicherweise lange Zeit, sich zu entwickeln."

Er gehört zu der neuen Generation Torhüter, die nicht nur Bälle halten wollen, sondern auch das Spiel der Mannschaft mitbestimmen möchten. "Das beherrscht er dank seiner fußballerischen Fähigkeiten recht gut, allerdings auch mit dem Hang zum Risiko", hat Houben festgestellt. Der Trainer weiß auch, dass er mit ihm einen guten Vertreter für Dreßen hat. "Ich habe mir schon früher mehr Gedanken machen müssen, wenn ich ihn ersetzen musste", sagt Houben.

Gegen Oberhausen dürfte es aber nicht nur auf der Torwartposition einen Wechsel geben. In Schonnebeck stand die Defensive sehr gut und im Mittelfeld lieferte Pascal Schmitz eine herausragende Leistung ab. Der Offensive fehlte aber das Durchsetzungsvermögen. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass Spieler, die in Schonnebeck nicht spielten, gegen Oberhausen eine Chance erhalten. Eine Garantie hat schon einmal Johannes Kultscher.

(RP)
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