Billard Jülichmanns macht Medaillensatz komplett

Poolbillard · Nach zwei Vizetiteln und einem Bronzerang in den Vorjahren wird der Poolbillardspieler des 1. PBC Neuwerk in Bad Wildungen erstmals Deutscher Meister im 9-Ball. Nun ist er ein Kandidat für die EM.

 Volle Konzentration: Sascha Jülichmanns schaltet in Bad Wildungen mehrere Topspieler in Folge aus und wird Deutscher Meister im 9-Ball.

Volle Konzentration: Sascha Jülichmanns schaltet in Bad Wildungen mehrere Topspieler in Folge aus und wird Deutscher Meister im 9-Ball.

Foto: 1. PBC Neuwerk

Abba liefert die passende musikalische Begleitung, als Sascha Jülichmanns das Vereinsheim an der Krefelder Straße betritt. "The winner takes it all" singt die schwedische Kultband, und Jülichmanns ist überwältigt vom Überraschungsempfang beim 1. PBC Neuwerk. "Das war Emotion pur", sagt der 29-Jährige, der wahrlich als Gewinner aus Bad Wildungen zurückgekehrt ist: Jülichmanns hat sich dort zum Deutschen Meister in der Disziplin 9-Ball gekrönt.

"Das ist der mit Abstand größte Erfolg meiner Karriere. Bei der dritten Teilnahme hat es mit dem Titel geklappt", sagt Jülichmanns, der nun den DM-Medaillensatz nach zwei Vizetiteln und einem Bronze-Rang komplett hat. Dabei erwischte der Neuwerker insbesondere im 9-Ball eine schwere Auslosung.

Im Achtelfinale schaltete Jülichmanns den Deutschen Meister im 14.1 aus, im Viertelfinale siegte er knapp gegen einen Bundesligaspieler. Und im Halbfinale setzte er sich schließlich überdeutlich 9:3 gegen den dreifachen Weltmeister Oliver Ortmann durch. "Es war wohl mein Erfolgsgeheimnis, dass ich in jeder Runde meine absolute Topleistung abrufen musste. Ich habe einen richtigen Tunnelblick entwickelt und war voll konzentriert", sagte Jülichmanns.

Im Finale nahm er sogleich noch Revanche für eine Finalniederlage im Vorjahr. Gegen Nationalspieler Sebastian Staab hatte Jülichmanns 2013 das DM-Endspiel im 10-Ball verloren, nun gewann er 9:5 und unterstrich damit den steten Aufwärtstrend, den er seit seinem Wechsel zum 1. PBC Neuwerk vor vier Jahren erlebt.

"Damals spielte Neuwerk noch in der Oberliga, seitdem sind wir zweimal aufgestiegen und stehen nun in der Zweiten Bundesliga an der Spitze. Es hilft mir in meinen Einzelwettkämpfen schon, in der Liga jetzt den Druck zu haben, ständig die Topleistung abrufen zu müssen", sagt Jülichmanns. Zudem profitiere er von dem stabilen Umfeld in Neuwerk. So war Mannschaftskamerad Martin Steinlage zur Unterstützung in Bad Wildungen an seiner Seite.

Anfang Dezember gehen sie wieder gemeinsam in der Zweiten Bundesliga auf Punktejagd. Im kommenden Jahr könnte indes für Jülichmanns eine noch viel größere Herausforderung anstehen. Durch seine Berufung in den erweiterten Nationalmannschaftskader ist er ein Kandidat für die Europameisterschaften 2015 in Lissabon. Das wäre dann das absolute i-Tüpfelchen für den Deutsche Meister des 1. PBC.

(togr)
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