Lokalsport Kampfkunst im neuen Zuhause

Kampfkunst · Das Asahi Sport Center ist umgezogen. Seither steigen die Mitgliederzahlen. Selbstverteidigungskurse sind sehr gefragt.

Kampfschreie dröhnen durch die Halle. Im Asahi Sport Center läuft das Dju-Su-Training. Selbstverteidigung zu üben, das ist gerade im Trend, die Kurse werden gut gebucht. Während der Grundübungen werden Verteidigung und verschiedene Griffe, zum Beispiel der Würgegriff, geübt. Die Kontrahenten sind immer wieder andere Kursteilnehmer. So bekommen es die Frauen mit "Angreifern" aus unterschiedlichen Größen- und Gewichtsklassen zu tun. Das Kontakttraining ist bei der Selbstverteidigung enorm wichtig. Die Teilnehmer sollen schließlich im Ernstfall reagieren können und wissen, wie es sich anfühlt, wenn plötzlich jemand feste zupackt.

"Es ist ein Sport für jeden. Für mich ist es ein perfekter Ausgleich neben dem Studium. Hier kann ich mich einmal auspowern und lerne gleichzeitig die Techniken im Ernstfall einzusetzen", sagt Carina Guntermann, die seit Oktober den Kurs besucht und zuvor acht Jahre Karate gemacht hat. "Die Teilnehmer lernen, ein Körpergefühl zu entwickeln und ihren inneren Schwerpunkt zu finden, gleichzeitig auch Augenkontakt zu ihrem gegenüber zu halten. Die Selbstverteidigung ist ein langfristiges Training.

Die Techniken müssen im Unterbewusstsein sitzen, damit man sie sofort abrufen und einsetzen kann", sagt Rolf Welters, Trainer und Leiter des Asahi Sport Centers. Die Selbstverteidigung ist jedoch nicht der einzige Kurs im Angebot des Asahi Sport Centers. Sechs unterschiedliche Kampfsportarten, Gesundheitstraining wie Gymnastik und auch Polizeitraining gehören zum Programm des Vereins. "Ich kann hier von montags bis freitags trainieren, wann ich Lust und Zeit habe und an allen Kursen teilnehmen, das ist einfach perfekt ", sagt Sandy Winkler, die seit 2006 Mitglied bei Asahi ist.

Anders als bei Kursen in großen Turnhallen, ist die Teilnehmerzahl recht überschaubar. "Man hat hier ein komplett anderes Verhältnis von Schüler zu Trainer. Das Betreuungsverhältnis ist viel intensiver und es ist total familiär hier", sagt Myung Hee.

Im März feierte das Asahi Sports Center die Eröffnung des neuen, modernen Gebäudes. Ein Brand auf dem alten Gelände machte den Umzug nötig. Die neuen Räume sind nach Kampfsportmaßstäben eingerichtet und seit der Neueröffnung kann sich Welters auch weiter über wachsende Mitgliederzahlen freuen: "Unser Kinderbereich wächst enorm, aber auch die Nachfrage bei unserem Selbstverteidigungskurs ist hoch", sagt er.

Seit über 50 Jahren gibt es das Asahi Sports Center. Das ist eine bemerkenswert lange Tradition. "Die Qualität zeichnet uns aus. Wir bieten keine Modesportarten an, entwickeln uns aber immer marktgerecht weiter gerade auch bei der Selbstverteidigung. Die Außenwelt ist brutaler geworden, da muss man die Techniken auch anpassen. Manche Sportarten wie Tai Boxen bieten wir gar nicht an. Diese Sportarten ziehen häufig auch Leute an, die es negativ einsetzen. Wir achten sehr darauf, mit wem wir zusammenarbeiten", sagt Welters

Mittlerweile ist zu den Verteidigungsübungen Bauchmuskeltraining dazugekommen. Bald steht für die Teilnehmer eine Prüfung an. Dafür muss an den geforderten Grundübungen weiter gefeilt werden, denn alle Teilnehmer wollen nach der Prüfung mit einem neuen Gürtel zum Training erscheinen.

(lite)
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