Lokalsport Kaum ist Jagieniak angekommen, geht er

Handball, 3. Liga · Der 20-Jährige hat seinen Vertrag beim TV Korschenbroich aufgelöst. Er ist der sechste Abgang nach der Saison. Sonntag geht es nach Lemgo.

 Auch Jan Jagieniak verlässt den TVK nach dieser Saison. Der Rückraumspieler wechselt zum Nordrheinligisten TuS Opladen.

Auch Jan Jagieniak verlässt den TVK nach dieser Saison. Der Rückraumspieler wechselt zum Nordrheinligisten TuS Opladen.

Foto: Michael Jäger/TVK (Archiv)

Im Derby gegen die HSG Krefeld freuten sich die Fans des TV Korschenbroich noch über die Leistung von Jan Jagieniak. Der Rückraumspieler hielt in wichtigen Phasen, als die Partie zu kippen drohte, dagegen und half so mit, den 30:29-Sieg zu sichern. "Der ist endlich bei uns angekommen", hieß es auf der Tribüne erfreut. Seit gestern steht fest: Das stimmt nicht. Jagieniak hat sich mit dem TVK auf eine Auflösung seines bis Juni 2018 laufenden Vertrages geeinigt und wechselt nach dieser Saison zum Nordrheinligisten TuS 82 Opladen. Er ist nach Justin Müller (TuSEM Essen), Max Zimmermann, Henrik Schiffmann, Michel Mantsch (alle nach Krefeld) und Dennis Backhaus (Karriereende aus privaten Gründen) der sechste Abgang des TVK.

Der Umbruch nach dieser Spielzeit fällt also riesig aus. Manager Kai Faltin beschwichtigt jedoch: "Wir werden in der neuen Saison mit einer neuformierten Mannschaft an den Start gehen. Wir stehen mit einigen Spielern in aussichtsreichen Gesprächen und denken, dass wir in den nächsten Tagen weitere Personalentscheidungen bekanntgeben können." Weiter heißt es, der Klub plane nicht zweigleisig. "Auch wenn wir derzeit noch um den Klassenerhalt kämpfen, sind wir alle sicher, dass wir diesen mit dem Team erreichen werden", sagt Faltin und ergänzt: "Unsere Planungen sind auf die Dritte Liga fokussiert. Wir wollen dann mit einer jungen, hungrigen Mannschaft starten."

Der nächste Schritt zum Klassenerhalt soll möglichst am Sonntag folgen, wenn der TVK um 17 Uhr bei der HSG Handball Lemgo II antritt. Durch den Derbysieg haben die Korschenbroicher den Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf drei Zähler ausgebaut. "Im Training hat man gemerkt, dass der Sieg eine befreiende Wirkung hatte", sagt Trainer Ronny Rogawska. Daher wurde der Erfolg auch "genossen und ausgekostet", der Coach gab seinem Team einige Tage frei. Seit Rosenmontag gilt die Konzentration aber Lemgo, das Hinspiel verlor der TVK mit 28:31. "Wir haben da noch eine Rechnung offen, zumal das eine völlig unnötige Niederlage war", sagt Rogawska. "Wir hatten die Punkte so ein bisschen eingeplant, auch wenn Lemgo eine gute Mannschaft ist. Aber dann haben wir nicht die Leistung abgerufen, die wir uns vorgenommen hatten."

Das soll Sonntag anders werden. "In den letzten zwei Spielen hat man gesehen, dass unsere Kurve nach oben geht", sagt der Trainer. "Wir haben viele kleine Baustellen abgearbeitet und binden die Neuzugänge Schritt für Schritt ein. Gegen Krefeld haben wir 45 Minuten ein sehr starkes Spiel gemacht. Ich hoffe, dass die Jungs daraus mitnehmen, dass sie gegen alle Mannschaften der Liga mithalten können." In Lemgo habe die Abwehr "oberste Priorität", dann sei es auch für die Torhüter - Max Jäger zeigte gegen Krefeld stolze 15 Paraden, Felix Krüger in der Schlussphase zwei ganz entscheidende - einfacher, eine gute Leistung abzurufen.

Dass Jagieniak den TVK nach nur einer Saison wieder verlässt, findet Rogawska "schade, aber es lässt sich nicht ändern". Der Umbruch zur neuen Saison sei "heftig. Das wird eine Riesenaufgabe für mich und Kai. Aber ich bin immer noch Optimist: Es gibt viele gute Handballer. Die müssen wir nur finden."

(ame)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort