Lokalsport Klubs stehen vor vielen Herausforderungen

Fussball · Spieler- oder Platzmangel beschäftigen viele Amateurvereine. Kooperationen können helfen.

Vom SV Dohr redet kaum noch jemand im Mönchengladbacher Amateurfußball. Nach 107 Jahren verschwand der Traditionsverein im November 2014 von der Bildfläche. Kaum Jugendmannschaften, keine Seniorenmannschaft, kaum Menschen, die sich als Trainer oder Funktionäre zur Verfügung stellen wollten: Droht demnächst auch anderen Vereinen dieses Schicksal?

Probleme haben die einzelnen Vereine reichlich, ohne dass die nun direkt zum Aus für den Klub führen müssen. Dem 1. FC Mönchengladbach fehlen die Trainingsplätze. Viele Mannschaften, die größtenteils in hohen Jugend- und Frauen-Spielklassen tätig sind, haben beim wöchentlichen Training nur eine Platzhälfte zur Verfügung. Nachbar Blau-Weiß Meer hat eine Platzanlage, die für spielwillige Menschen nicht einladend ist. Durchaus nicht weit entfernt besitzt Grün-Weiß Holt eine üppige Platzanlage, die aber durch die Teams der Holter weniger intensiv genutzt wird.

Diese Gemengelage dürfte durch die Vereinsbrillen sicherlich nicht zu einer weitsichtigen Analyse und Änderung führen. Langfristig ist aber wohl der Weitblick unumgänglich. Notwendig sind zunächst Gespräche der Vereine, die zu tragfähigen Lösungen und konkreten Kooperationen führen. Bei den Jugendmannschaften können vor allem im B- und A-Jugendbereich Spielgemeinschaften gebildet werden. Diese Mannschaften könnten dann von guten Trainern vorbereitet werden, die kostengünstig von den beteiligten Partnern bezahlt werden.

Im Rheydter Bereich sieht es augenblicklich nicht besonders gut für Viktoria Rheydt aus. Senioren- und Jugendbereich haben sicherlich schon wesentlich bessere Zeiten erlebt. Zudem hat die Stadt beschlossen, das Spielgelände der Viktoria in ein attraktives Wohngebiet zu verwandeln. In Friedhofsnähe soll dem Verein ein neuer Platz zur Verfügung gestellt werden. In der Nachbarschaft freut sich Rot-Weiß Hockstein über einen schwunghaften Aufschwung im Jugendbereich. "Wir würden gerne mit der Viktoria kooperieren, und zwar in einer Form, von der beide Vereine langfristig profitieren. Wir haben inzwischen Platzprobleme, um allen Jugendlichen die nötigen Trainings- und Spielmöglichkeiten zu bieten", sagt der Zweite Vorsitzende Stefan von Ameln.

Auf diesem Weg sind im Wickrather Bereich bereits Wickrathberg und Wickrathhahn angekommen. Beide Klubs haben ihre Eigenständigkeit erhalten, kooperieren aber miteinander. Das könnte schon ein gutes Beispiel für andere Vereine sein, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Für den Odenkirchener Bereich könnte sich beispielsweise langfristig sogar ein Modell ergeben, das den gesamten Ortsteil umfasst.

(RP)
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