Lokalsport Kooperation: Türkiyemspor und der TDFV arbeiten jetzt zusammen

Fussball · Der Türkisch-Deutsche Freundschafts-Verein Viersen feiert sein 40-jähriges Bestehen. Nur ein Jahr jünger ist Türkiyemspor aus Gladbach. Nun haben die beiden ältesten ausländischen Vereine im Fußballkreis Mönchengladbach/Viersen vereinbart, in Zukunft eng zusammenzuarbeiten.

 Kooperationspartner: Türkiyemspor und der TDFV.

Kooperationspartner: Türkiyemspor und der TDFV.

Foto: TDFV

Es gibt viele Parallelen zwischen den beiden Klubs. Beide waren vor nicht allzu langer Zeit Stammgäste bei den Spruchkammersitzungen. Heute überzeugen beide nicht nur durch ein disziplinarisches Verhalten, sondern auch spielerisch setzen die technisch versierten Spieler Glanzlichter. Die beiden neuen Vorstände haben ihre Klubs in vernünftige Bahnen gelenkt. Sportlich zählen sie zu den Topteams in ihren Ligen. Türkiyemspor ist Zweiter in der Kreisliga B, Gruppe 2, der TDFV ist Herbstmeister in der Kreisliga A.

In der Vergangenheit gab es durchaus Differenzen zwischen den Vereinen, doch das ist vorbei. TDFV-Geschäftsführer Ilhan Inal, früher selber als Spieler bei Türkiyemspor, erzählt die Entstehungsgeschichte der neuen Freundschaft: "Bedingt dadurch, dass sich die meisten Spieler und Vereinsverantwortlichen untereinander kennen, kam es zu gegenseitigen Besuchen der Spiele. Schnell stellten beide Seiten fest, dass hier die Chemie stimmte und ein gewisses Vertrauen herrschte. So kam es zu ersten lockeren Gesprächen, ob man nicht gemeinsam etwas machen könnte. Heute sind wir so weit, sagen zu können, es gibt in Zukunft viele gemeinsame Projekte sportlicher und sozialer Art", sagt er. "Wir wollen Vereine mit Herz sein, wie eine große Familie, die sich gegenseitig hilft. Und trotz des Erfolgs immer demütig und respektvoll bleiben", fügt Inal an. "Jedes neue Spiel ist eine neue Herausforderung und alle fangen mit 0:0 an. Zudem wollen wir wieder mehr Zuschauer gewinnen", ergänzt Onur Canbolat, Vorsitzender Türkiyemspors.

Die Zusammenarbeit soll beispielsweise durch gemeinsam ausgerichtete Turniere oder Veranstaltungen für einen guten Zweck gelebt werden. Weiterhin will man gemeinsam andere Vereine bis nach Duisburg hinauf besuchen, sich von Strukturen, vor allem im Jugendbereich, ein Bild machen und diese Erkenntnisse in die Kooperation einfließen lassen. Auf sozialer Ebene gab es schon erste Erfolge. Canbolat ließ durchblicken, dass auf deren Vermittlung hin acht Menschen bei einem Sponsor eine Festanstellung bekamen. "Uns geht es dabei nicht um Vereinszugehörigkeit, sondern darum, dass Langzeitarbeitslose wieder einer geregelten Arbeit nachgehen können", sagte der Türkiyemspor-Chef. Sportlich werden beide Vereine unabhängig bleiben. Hinter den Kulissen wird aber gemeinsam kräftig an der Zukunft gebastelt "Wir würden uns sicherlich auch wünschen uns, dass der eine oder andere deutsche Verein den neuen Weg ebenfalls mitgeht", sagen die Klub-Bosse unisono.

(hohö)
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