Fußball Kuralaj will in Meer als "guter zweiter Mann" erfolgreich sein

Fussball · Der 44-Jährige wurde beim Bezirksligisten vom Co-Trainer zum Chef befördert und geht die Mission Klassenerhalt selbstbewusst an.

Erhan Kuralaj strahlt. Der Mann ist motiviert wie noch nie. Zum ersten Mal übernimmt er eine Mannschaft als Chef-Trainer, noch dazu direkt bei einem Bezirksligisten. Doch die Aufgabe, die er bei Blau-Weiß Meer in dieser Saison zu lösen hat, dürfte ihm noch viel abverlangen. "Sicher gehören wir in dieser sehr schwierigen Gruppe nicht zu den Favoriten, sondern müssen alles geben, um die Klasse ein weiteres Jahr zu halten. Ich bin aber optimistisch, dass wir das schaffen werden", sagt Kuralaj.

Mehr zufällig war der 44-Jährige in der Winterpause zu den Blau-Weißen als Co-Trainer von Klaus Ernst gestoßen. "Rolf Fränzen hatte mich angesprochen, als ich meinen Sohn vom Training abgeholt habe. In der Rückrunde haben wir dann eine tolle Serie abgeliefert und die Klasse gehalten", sagt Kuralaj rückblickend. Dennoch ist er wohl nicht der erste Ansprechpartner gewesen, als es darum ging, einen Nachfolger für Ernst zu finden. "Das macht nichts, auch Zweite können ganz gut sein", zeigt Meers neuer Trainer durchaus Selbstbewusstsein.

Erfahrung als Co-Trainer hat indes er hinreichend gesammelt. In Mennrath schaffte er mit der Reserve als Spielertrainer den Aufstieg. Danach war er lange Jahre Co-Trainer von Manuel Moreira in Rheindahlen. Als Jugendlicher spielte er bei Borussia und dem Rheydter Spielverein, als Senior war er nach Engagements beim RSV und PSV für Meer in der Landesliga tätig. "Ich kenne den Verein schon lange Jahre und habe immer den Kontakt gehalten. Ich denke, dass mir das bei meiner Arbeit jetzt auch helfen wird", sagt er.

Die Arbeit war bisher aber nicht so einfach. Erst im sechsten Testspiel konnte mit einem 3:1 gegen Welate Roj der erste Sieg in der Vorbereitung verbucht werden. "Wir müssen noch ein wenig warten, bis wir unseren Kader komplett zur Verfügung haben. Der ist glücklicherweise größer geworden. Wir haben junge Spieler dazu gewonnen, die Perspektive haben. Die müssen sich aber noch an das Tempo gewöhnen und lernen, sich durchzusetzen."

Die Integration der Neuen dürfte keine großen Probleme mit sich bringen, denn der Kader spielt seit Jahren zusammen. "Wir haben zwar mit Dario Cancian und Simon Schmilewski wichtige Spieler verloren, aber dafür haben wir Felix Ewig reaktiviert und weitere Spieler mit Perspektive dazu gewonnen", sagt Kuralaj. "Wenn wir unsere gute Rückrunde aus der vorigen Saison in dieser sehr starken Gruppe bestätigen können, dann werden wir die Liga ein weiteres Jahr für Meer sichern", gibt sich Kuralaj zuversichtlich. Sollte ihm das gelingen, dann war er nicht nur ein guter Zweiter, sondern wird schnell zu einem guten ersten Mann.

(RP)
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