Fußball Lippold macht Schluss mit Fußball

Fussball · Der Angreifer des 1. FC Mönchengladbach zieht Konsequenzen aus der schweren Gesichtsverletzung.

 Ein Bild aus - so muss man es formulieren - vergangenen Tagen: Thorsten Lippold im Einsatz für den 1. FC Mönchengladbach.

Ein Bild aus - so muss man es formulieren - vergangenen Tagen: Thorsten Lippold im Einsatz für den 1. FC Mönchengladbach.

Foto: Wiechmann (Archiv)

Die Erinnerungen sind voll da: "Ich war sicher, dass ich den Kopfball bekomme und der Ball zum 3:0 im Tor landen wird", sagte Thorsten Lippold am Wochenbeginn. Da lag der Stürmer im Krankenhaus. Mit einem Kiefer- und Jochbeinbruch, zudem war ein Knochen in der Augenhöhle gebrochen. Besagten Ball hatte er am Sonntag im Spiel gegen Tönisberg zwar noch so eben erwischt, voll erwischt hatte den FC-Torjäger beim Zweikampf aber eben auch Torwart Matthäus Al-Fartwsi, der allzu körperbetont in diesen Zweikampf gegangen war.

Die Folgen dieses Zweikampfs sind jedenfalls für Lippold und seinen Verein, Landesligist 1. FC Mönchengladbach, so klar wie fatal. "Ich werde nicht mehr Fußball spielen. Ich bin verheiratet, habe zwei Kinder und einen Beruf, bei dem ich nicht wegen des Sports häufiger fehlen kann", begründet Lippold seinen Entschluss, mit 27 Jahren aufzuhören. Seine Entscheidung ist umso besser zu verstehen, wenn man sich erinnert, dass er erst zu Beginn der laufenden Rückrunde lange hatte pausieren müssen, nachdem er sich beim Training die Schulter ausgekugelt hatte. Das Ende seiner Fußballkarriere ist für Lippold sicherlich ein schwerer Schlag, denn für ihn war Fußball ein wichtiger Lebensinhalt. Dem 1. FC fehlt nun nicht nur der Torjäger, sondern auch eine wichtige Führungspersönlichkeit auf dem Platz.

Lippold wurde bereits operiert und kann vielleicht schon am Wochenende wieder nach Hause entlassen werden. Sechs Monate wird es wohl dauern, bis die Platten und Schrauben, die bei der Operation eingesetzt wurden, wieder entfernt werden können. Während dieser Zeit wird er nicht mehr auf, sondern nur noch am Platz stehen: "Ich werde die Jungs jetzt von der Seitenlinie aus, so gut es geht, unterstützen. Sie werden das auch ohne mich schaffen", sagt Lippold mit Blick auf das FC-Ziel Oberliga-Aufstieg.

Trainer Stephan Houben muss derweil nicht nur auf den Ausfall von Lippold reagieren, sondern auch darauf, dass Kisolo Biskup nach seiner fünften Gelben Karte für das Spiel in Broekhuysen gesperrt ist. Die Folge: In dieser Woche trainieren fünf A-Junioren mit. "Wir werden nicht nur weiter ergebnisorientiert spielen, sondern auch sonntags die elf Spieler aufs Feld schicken, die sich beim Training angeboten haben", sagt Houben. Stammplätze müssen sich die Spieler also nach wie vor erarbeiten.

Man wird also am Sonntag beim Tabellenvorletzten Broekhuysern sehen können, wer sich während der Woche empfohlen hat. Allerdings wird das kein leichter Gang für den FC werden. "Der Tabellenplatz sagt in dieser Liga nicht viel über die Stärke des Gegners aus. Wir müssen auch dort mit viel Willen auftreten, um mit einem Sieg einen weiteren kleinen Schritt in Richtung Aufstieg zu machen", sagt Houben. Vielleicht drückt Lippold auf der Trainerbank schon Sonntag die Daumen. Im Trainerstab könnte er sich übrigens durchaus eine Fortsetzung seiner Laufbahn vorstellen.

(RP)
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