Lokalsport Meer verpasst knapp die Sensation

Odenkirchen muss gegen den A-Ligisten nachsitzen, Mennrath besiegt den RSV.

Die letzte Minute der Verlängerung war bereits angebrochen, als Christoph Spinrath dem Landesligisten Odenkirchen ein Neunmeterschießen um den Finaleinzug gegen Blau-Weiß Meer ersparte. Einen Banden-Abpraller nutzte der 28-Jährige, um den Ball aus kurzer Distanz zum 4:3-Endstand unter die Latte zu jagen. Dass 05/07 überhaupt noch die Möglichkeit hatte, den bravourös kämpfenden Bezirksligisten in einer fünfminütigen Verlängerung auszuschalten, daran war Spinrath ebenfalls entscheidend beteiligt.

Denn Meer führte zweieinhalb Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit noch 3:1, ehe der Odenkirchener mit einem Weitschuss zum Anschluss seinen ersten Turniertreffer überhaupt erzielte. Christian Sommer schließlich krönte die Aufholjagd 30 Sekunden vor dem Ende, als er mit einem Linksschuss ebenfalls aus der Distanz zum späten Ausgleich traf.

"Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat eine tolle Leistung gezeigt. Odenkirchen ist schließlich nicht irgendwer. Und wir sind am Ende ganz schön auf dem Zahnfleisch gegangen, nachdem zwei Spieler aus dem ersten Block schon ausgefallen waren. Das können wir nicht so einfach kompensieren", sagte Meers Trainer Neki Loga. Trotz der personellen Probleme bot sein Team dem Favoriten Paroli und ließ sich auch nicht unterkriegen, als Tuncay Özdemir ganz schnell mit dem Ausgleich antwortete, nachdem Blau-Weiß durch Almir Husejnovic in Führung gegangen war. Im Gegenteil: Jeff Mrowka traf postwendend zum 2:1 (9. Minute), und Husejnovic erhöhte gar auf 3:1 (12.), ehe Odenkirchen mit zwei Distanztreffern doch noch zurückschlug. Und in der Verlängerung verdiente sich 05/07 aufgrund eines klaren Chancenplus auch den Finaleinzug.

Eine deutlichere Angelegenheit war die zweite Vorschlussrundenpartie, die Victoria Mennrath 3:0 gegen den Rheydter SV gewann. Gut strukturiert ließ Mennrath den RSV im Duell der beiden Kreisliga-Spitzenteams kaum zur Entfaltung kommen. Und wenn ein RSV-Angreifer mal zum Abschluss kam, war André Dietze zur Stelle, der sich den Job im Mennrather Tor während der gesamten Stadtmeisterschaft mit Rückkehrer David Platen teilte.

"Wenn der RSV Platz hat, wird es sehr gefährlich, deswegen haben wir schon vorne zugestellt. Wir haben gegen einen Gegner auf Augenhöhe einfach taktisch gut agiert", sagte Routinier Sascha Chamekh, der in der Vorrunde aufgrund einer Rippenverletzung noch gefehlt hatte. Im Halbfinale knüpften er und seine Teamkollegen an die überzeugenden Leistungen der Endrunden-Gruppenhase nahtlos an. Zunächst musste Mohammad Sadeq Omar nach schöner Vorarbeit durch Samir Arbaou nur noch einschieben, dann staubte Evgenij Pogorelov gegen seinen Ex-Klub zum 2:0 ab. Und für den Endstand sorgte Chamekh persönlich. "Wir haben viele gute Jungs, die alle fit sind. Aber es fehlt noch an Erfahrung", sagte er. Was sich im Finale noch zeigen sollte.

(togr)
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