Lokalsport Neuer Hüne soll dem TVK Aggressivität geben

Handball, 3. Liga · Aaron Jennes soll mit seinen zwei Metern Körperlänge den Innenblock des Handball-Drittligisten stärken - auch Sonntag in Baunatal.

 Zwei-Meter-Mann Aaron Jennes guckt ganz lieb, soll aber der Abwehr des TVK in der Dritten Liga mehr Aggressivität und Stabilität verleihen.

Zwei-Meter-Mann Aaron Jennes guckt ganz lieb, soll aber der Abwehr des TVK in der Dritten Liga mehr Aggressivität und Stabilität verleihen.

Foto: Georg Amend

Der TV Korschenbroich hat wieder einen Hünen: Nach dem langfristigen Ausfall von 2,04-Meter-Mann Markus Neukirchen ist nun Aaron Jennes mit exakt zwei Metern der längste Spieler im aktuellen Kader. Der 19-Jährige wechselte vergangene Woche vom Verbandsligisten TSV Kaldenkirchen zum Drittligisten und gab bei der 31:35-Niederlage beim Tabellenvierten Leichlinger TV bereits sein Debüt. Trainer Ronny Rogawska lobte danach den "aggressiven Part", den der Zugang im Innenblock an den Tag gelegt hatte.

Der gebürtige Mönchengladbacher spielte in der Jugend in Geistenbeck, Biesel und mit dem ART Düsseldorf in der A-Jugend-Bundesliga. Dort passte es aber nicht für den Seniorenbereich: "Beim ART haben sie die meisten jungen Spieler in die Landesliga gesteckt, sie sollten nur eine Perspektive für den Oberliga-Kader sein", berichtet Jennes. Also wechselte er nach Kaldenkirchen, doch auch dort habe "nicht alles gestimmt" - zur neuen Saison übernimmt ein neuer Trainer, der dem jungen Kreisläufer bereits mitteilte, dass er "handballerisch und spielerisch nicht in seine Vorstellungen" passe.

Das sieht Rogawska beim TVK anders, er wollte den kräftigen Hünen bereits vor der Saison verpflichten. "Ich habe aber aus schulischen Gründen abgesagt, weil ich in diesem Sommer mein Abitur an der Gesamtschule mache", sagt Jennes. Die Bedenken konnte sein neuer Trainer nun zerstreuen. "Schule und Ausbildung gehen immer vor", betont Rogawska. Nach dem Abi will Jennes entweder eine Ausbildung zum Physiotherapeuten oder zum Groß- und Einzelhandelskaufmann machen, einen Traum vom Handball-Profi hegt er nicht: "Das ist unrealistisch. Da muss man viel früher noch anders anfangen. Mein Ziel ist, mich immer zu verbessern und hart zu trainieren in jeder Einheit. Ich weiß, dass die Integration ins Angriffsspiel einige Monate dauern wird. Aber ich will der Mannschaft helfen, ihre Ziele zu erreichen."

Und da steht vorrangig der Klassenerhalt, am Sonntag (17 Uhr) tritt der TVK beim GSV Baunatal an, einem Konkurrenten, den man durchaus auf Augenhöhe sieht. "Jetzt kommen langsam Gegner, wo es etwas zu holen gibt, wenn wir die Sachen, die wir zu erledigen haben, erledigen", sagt Rogawska. "Ob es jetzt am Wochenende passiert, können wir nicht versprechen, aber es geht um eine Weiterentwicklung." Das Hinspiel ging zwar 27:32 verloren, aber der Trainer erinnert sich: "Das war eine Begegnung, die haben wir wirklich zu leicht genommen und gedacht, das kriegen wir zu Hause locker gewuppt. Es gibt aber keine leichten Gegner in der Liga." Das wird sein Team auf der Reise nach Nordhessen sicher verinnerlichen. "Wir hatten damals eine katastrophale Ausbeute bei freien Würfen, und uns hat die Kompaktheit in der Abwehr gefehlt. Was wir generell noch nicht so drin haben, ist Disziplin und Kampfgeist in der Abwehr." Da soll nun Jennes helfen. "Mit Aaron haben wir da sicher eine weitere Option. Er hatte noch nicht so viele Einheiten mit uns, aber er bringt Aggressivität in den Innenblock und hat mit seinem Körper eine gewisse Größe und Fülle." Ein neuer Hüne halt.

(ame)
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