Lokalsport Nur neun Tore in zwei Partien - GHTC verspielt Aufstiegschance

Hockey · In den Topspielen bei Blau-Weiß Köln und gegen Schwarz-Weiß Neuss geht der Hallenhockey-Zweitligist jeweils als Verlierer vom Platz.

Dieses Erfolgserlebnis kam viel zu spät. Mit der letzten Aktion des Spiels verwandelte David Franco nochmals eine Strafecke für den Gladbacher HTC. Es war indes nur das 6:9 im Topspiel daheim gegen den Zweitliga-Spitzenreiter Schwarz-Weiß Neuss, das nun bereits sieben Punkte vor dem GHTC liegt. Denn am Vortag hatte Gladbach auch gegen den anderen Aufstiegsaspiranten Blau-Weiß Köln 3:4 (3:2) verloren, so dass es zu Beginn der Rückrunde bereits seine Aufstiegschance verspielt hat.

Ein wichtiger Faktor war bei der Ursachenforschung für den ernüchternden Doppelspieltag schnell gefunden. "Mager" nannte Trainer Philipp Heymanns die Trefferquote seines Teams, das zuvor immer zweistellig pro Partie getroffen hatte. Doch die Gladbacher Torproduktion geriet gegen die Spitzenmannschaften gewaltig ins Stocken, was neun Tore in zwei Spielen belegen. "Wir haben es nicht geschafft, gegen den Neusser Defensivblock genug klare Torchancen herauszuspielen. Da war Schwarz-Weiß konsequenter und im Abschluss vielleicht auch etwas glücklicher", sagte Heymanns.

Dabei war der GHTC gut gestartet. Tillmann Pohl traf bereits in der 2. Minute zum 1:0, und nach dem Neusser Ausgleich sorgte Rückkehrer Tobias Braun für die erneute Führung. In der Folge machten es die Gladbacher ihrem Gegner aber zu leicht, zu Strafecken und Toren zu kommen. So zog der Tabellenführer bis zur 18. Minute - Paul Tenckhoff hatte zwischenzeitlich nochmals ausgeglichen - auf 6:3 davon. Heymanns musste eine Auszeit nehmen - auch um die Gemüter in einer zunehmend hitzigen Atmosphäre zu beruhigen.

Der GHTC fing sich wieder und verschaffte sich durch Robin Kremers' 4:6 noch eine halbwegs ordentliche Ausgangsposition für die zweite Halbzeit. "Wir hatten dann eigentlich auch die Spielkontrolle, haben den Rückstand nur nicht verkürzen können, weil wir vorne zu unpräzise agierten und die Eckenquote zu schlecht war", fasste Heymanns die zweite Hälfte zusammen. Einzig Franco konnte den ehemaligen Rheydter Keeper Marcin Pobuta im Neusser Tor überwinden.

Die schwache Chancenverwertung war auch mitentscheidend für die knappe Niederlage am Vortag in Köln gewesen. "Wir haben Blau-Weiß in der ersten Halbzeit im Grunde an die Wand gespielt. Doch statt 6:1 stand es nach 30 Minuten nur 3:2 für uns", sagte Heymanns. Gladbach dominierte zunächst die Partie, Franco, Pohl und Kapitän Tom Spenrath, der sein erstes Saisontor erzielte, schossen bis zur 22. Minute eine 3:1-Führung heraus - in den restlichen 38 Minuten sollte für den besten Angriff der Liga jedoch kein Tor mehr hinzukommen. Köln, das seinerseits die beste Defensive der Liga stellt, ging 13 Minuten vor Schluss erstmals in Führung und verteidigte diese mit Glück und Geschick.

"Wir hatten genug Torchancen, sind häufig nur knapp gescheitert. Unsere Strafecke in der Schlussminute hat Kölns Torwart gerade noch pariert. Es war auf jeden Fall kein Sieg des defensiven Kölner Konzepts über unseren offensiven Ansatz", sagte Heymanns, der seiner Mannschaft für den morgigen Dienstag trainingsfrei gab. "Am Donnerstag werden wir uns auf die kommenden Spiele vorbereiten, um wieder ein paar Erfolgserlebnisse zu sammeln", sagte Gladbachs Trainer.

(togr)
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