Lokalsport Odenkirchen hat das 20-Punkte-Ziel doch noch erreicht

Fussball · Lange Jahre waren der Vorstandsetage des Landesligisten Odenkirchen 05/07 die Spieler lieb und teuer. Zur erträumten Ausnahmestellung bei den Fußball-Amateuren der Stadt führte das nicht. Eher schien vor zwei Jahren das Gegenteil einzutreten. Der Klub stand dicht vor dem Abstieg und drohte im sportlichen Niemandsland zu versinken, zumal Leistungsträger den Verein in der Winterpause verließen. Die hatten nicht unwesentlich zur Entlassung von Trainer Thomas Bahr beigetragen. Vom ehemaligen Vorstands-Dreigestirn war nur noch Matthias Preckel im Amt.

Durch das drohende Desaster blieb dem Verein nichts anderes übrig, als kleinere Brötchen zu backen. Das entsprach auch eher der Odenkirchner Tradition - vermehrt auf die eigene Jugend und weniger auf kostspielige Kicker zu setzen. Mathias Komor, der gerade das Amt als Sportlicher Leiter übernommen hatte und Kemal Kuc, der über Nacht vom Co- zum Chef-Trainer befördert worden war, standen mit Vorstandsmitglied Preckel vor einem sportlichen und finanziellen Scherbenhaufen. Nur die neue schicke Platzanlage war ein teurer Pluspunkt geworden.

Komor und Kuc verpflichteten junge Spieler aus unteren Klassen, für die die Landesliga absolutes Neuland war. "Es ist gelungen, diese jungen Spieler weiter zu entwickeln", sagt Torwart Kevin Afari, der mittlerweile seine fünfte Saison in Odenkirchen absolviert. "Wir sind zu einem wirkungsvollen Kollektiv geworden", sagt Christoph Spinrath, der selbst als Spieler aktiv ist und außerdem Kuc als Co-Trainer unterstützt.

Allerdings verlief die Saison bislang nicht immer wie gewünscht. Nach holprigem Beginn gab es drei Siege. Danach folgten neun Spiele, die nur vier Punkte einbrachten. Besonders ärgerlich waren dabei die Niederlagen gegen direkte Konkurrenten. In diesen Spielen wurden allein zwölf Punkte verschenkt. Als vor den beiden verbleibenden Hinrundenspielen nur 14 Punkte auf dem Konto standen, sah man bei den Verantwortlichen wieder Sorgenfalten. Doch mit den Siegen gegen die Spitzenmannschaften aus Meerbusch und DSC 99 ist man wieder im gewünschten Soll, hat die 20 Punkte doch noch erreicht.

Schon am Sonntag gegen Kalkum muss Odenkirchen auf seinen japanischen Spieler Tsubasa Suzuki verzichten. Sein Visum wurde nicht verlängert und er musste zurück in seine Heimat. Odenkirchen kann seinen Kader aber nach der Winterpause vergrößern. Neben den Langzeitverletzten Nick Stefes und Dragan Kalkan wird der eine oder andere Speiler aus dem eigenen Nachwuchs dazu kommen. Vom VfL Willich kommt Leon Lindmüller. Schmunzelnd verrät Trainer Kuc: "Mathias Komor ist nach Barcelona geflogen. Vielleicht bringt er uns Messi mit."

(RP)
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