Fußball Odenkirchens 2:2 mit sehr wenig Fußball

Fussball-Landesliga · Der Landesligist aus Gladbach und der 1. FC Kleve boten den Zuschauern auf dem Aschenplatz an der Beller Mühle spielerische Magerkost. Kampf war Trumpf. Zuweilen wurden die sportlichen und verbalen Grenzen überschritten.

Der rote Aschenplatz an der Beller Mühle war der angemessene Austragungsort für ein Spiel, das nur sporadisch erahnen ließen, dass Landesliga-Fußball gespielt werden sollte. Dabei hätte man eher vom Spitzenreiter 1. FC Kleve mehr Klasse erwarten dürfen als von Odenkirchen. Immerhin brachten es beide Mannschaften zu jeweils zwei Toren. Das 2:2 löste bei den Hausherren mehr Zufriedenheit aus. Der Trauerflor, den die Gastgeber trugen, galt dem am Mittwoch verstorbenen Geschäftsführer Klaus Noffke.

Schon vor dem Anpfiff hatte es heftige Diskussionen zwischen den Vereinen gegeben. Die Gäste glaubten an taktische Gründe der Odenkirchener, das Spiel auf die Asche zu verlegen. Allerdings waren wohl Missverständnisse auf beiden Seiten der Grund, warum die Partie nicht bereits am Freitag im RSV-Stadion ausgetragen werden konnte. Gestern war dieses belegt, weil der "Spö" selbst spielte. Der Rasenplatz wird renoviert.

Die Aufgeregtheit prägte dann auch prompt das Geschehen auf der roten Erde. Es wurde gekämpft, geschoben und getreten. Ab und zu konnte man den Eindruck gewinnen, dass diese Kampfart geringfügig etwas mit Fußball zu tun hatte. Garniert wurde fast jede Spielbewegung mit lautstarken Zurufen von der Seitenlinie.

So war das frühe 1:0 der Odenkirchener keineswegs herausgespielt, sondern war dem schnellen Schalten von Torwart Bernd Lübeck und einem ebenso schnellen Antritt des Mittelstürmers Sercan Salgin zu verdanken. Den weiten Abschlag bekam Salgin unter Kontrolle, zog an einem Gegner vorbei und traf mit einem wuchtigen Schuss zum 1:0.

Der Rückstand machte die Gäste sichtlich nervös. In keiner Phase fanden sie zu einem geordneten Spielaufbau, das Tor von Bernd Lübeck konnten sie nicht in Gefahr bringen. Das war eher Odenkirchen vergönnt, allerdings ergaben sich diese Möglichkeiten eher zufällig, weil auch die Abwehr des Spitzenreiters nicht immer sattelfest wirkte. "Zu diesem Zeitpunkt hätten wir eigentlich nachlegen müssen, denn wir hatten klare Chanchen", sagte Odenkirchens Trainer Thomas Bahr.

So schoss Sercan Salgin nach seinem Treffer nur kurze Zeit später knapp am langen Eck aus kurzer Distanz vorbei. Nach einer halben Stunde flog der Ball wie eine Flipperkugel von einem Odenkirchener Kopf auf den anderen, war aber aus vier Metern wohl nicht über die Linie zu drücken. Schließlich war bei einem Konter der Abschluss von Pascal Moseler zu schwach.

Das Auslassen dieser Möglichkeiten wurde noch vor der Pause böse bestraft. Zweimal wehrten Bernd Lübeck und Innenverteidiger Sven Moseler Klever Schüsse aus kurzer Distanz ab, um letztlich dann doch nicht das 1:1 verhindern zu können. Nur zwei Minuten später gab Sezgin Baran mit einem tollen Solo drei Odenkirchener das Nachsehen und traf sogar zum 2:1 für die Gäste.

Lange durften sie sich nicht über den Vorsprung freuen, denn zwei Minuten nach der Pause faustete Kleves Torwart Minas den Ball auf Sercan Salgins Körper und das Spielgerät flog zum 2:2 ins Netz.

Die Restspielzeit war fürchterlich. Odenkirchen erkämpfte sich aber mit viel Einsatz einen wichtigen Punkt.

(RP)
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