Golf Oliver Weigt startet ins Abenteuer Profi-Golf

Golf · Der 18-jährige Gladbacher möchte so schnell wie möglich in die European Tour aufsteigen. Martin Kaymer gehört zu seinen Vorbildern.

 Blick Richtung Pro Tour: Der Mönchengladbacher Oliver Weigt bestreitet im Januar seine ersten Turniere als Profi-Golfer.

Blick Richtung Pro Tour: Der Mönchengladbacher Oliver Weigt bestreitet im Januar seine ersten Turniere als Profi-Golfer.

Foto: Uwe Weigt

In Nordafrika wird es also so weit sein. Im Januar bestreitet Oliver Weigt in Marokko und Ägypten seine ersten Turniere als Profi-Golfer. "Ich bin froh, dass es dann endlich los geht. Ich habe dieses Ziel schließlich immer vor Augen gehabt", sagt der 18-jährige Mönchengladbacher. Bereits im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Golf, und der Wunsch, Profi zu werden, entwickelte sich schnell.

Weigt gewann die Mönchengladbacher Stadtmeisterschaften, trainierte im Golfclub Wildenrath und wechselte nach Hubbelrath, mit dessen A-Jugend er 2013 Deutscher Mannschaftsmeister wurde. Anfang dieses Jahres reifte schließlich der Entschluss, es wirklich mit dem Sprung in den Profibereich zu wagen.

"Oliver hatte schon immer die Technik und das spielerische Potenzial. Aber er ist in den vergangenen Monaten auch als Persönlichkeit gereift", sagt sein Vater Uwe Weigt, der zugleich auch Olivers Manager ist. Gemeinsam arbeiten sie daran, für den Start in das Profi-Lager gerüstet zu sein. Das gesamte Jahr 2014 hat sich Oliver Weigt Zeit genommen, um sich auf den neuen Lebensabschnitt vorzubereiten. "Mein Trainer Dawie Stander war selbst Profi und unterstützt mich sehr. Ich achte zudem sehr auf meine Fitness und meine Ernährung. Im Grunde habe ich einen ganz normalen Arbeitstag", sagt Weigt, der alles auf die Karte Profi-Golf setzt, dafür seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann abgebrochen hat.

"Ich habe ein paar internationale Turniere unter Profibedingungen gespielt und weiß jetzt, dass ich bestehen kann", sagt Weigt. Zuletzt löste er bei einem Qualifikationsturnier in Rheine das Ticket für die Pro Tour, so etwas wie die dritte Liga im Profi-Geschäft. Doch Weigt denkt schon weiter. "Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich auf die European Tour zu kommen." Gute Ergebnisse auf der Pro Tour sind dazu nötig - auch, um die ersten kleinen Preisgelder zu verdienen. Doch die Familie Weigt weiß, dass das Abenteuer Profi-Golf zunächst ein Zuschuss-Geschäft ist.

"Erst in der zweitklassigen Challenge Tour kann man von Golf leben", sagt Weigt. Und sein Vater fügt hinzu: "Man kann im Monat schon mit 4000 bis 5000 Euro Kosten rechnen." Noch ist er auf der Suche nach Sponsoren, die seinen Sohn beim Start ins Profigeschäft unterstützen wollen, und hat deshalb eine eigene Internetseite erstellt. Derweil verbringt der Filius jeden Tag auf der Anlage in Hubbelrath. "Ich arbeite mit meinem Trainer daran, mein gesamtes Spiel weiter zu stabilisieren. Es geht vor allem darum, dass die schlechten Schläge besser werden. Und es ist enorm wichtig, dass ich mental stark bin", sagt Oliver Weigt.

Er weiß genau, dass er ein wenig Zeit benötigt, um sich im Tour-Alltag einzuleben. "Natürlich kenne ich ein paar Spieler, da kann man sich ein wenig gegenseitig unterstützen. Doch letztlich bin ich auf mich allein gestellt. Ich muss mich der großen Konkurrenz stellen, darf unter Druck nicht zu zittern beginnen und mich von schlechten Ergebnissen beeinflussen lassen. Es ist wichtig, immer positiv zu bleiben und nur an den nächsten Schlag zu denken." Von Maximilian Kieffer, der bereits auf der European Tour spielt, hat er sich in Hubbelrath schon häufiger Tipps geholt, auch Deutschlands Top-Golfer Martin Kaymer hat er im Düsseldorfer Klub bereits getroffen.

"Natürlich kann ich mir von diesen Profis viel abgucken. Gerade Martin Kaymer ist mental unheimlich stark. Er war lange im Tief und ist dann 2014 überragend zurückgekommen", sagt Weigt. Eine Hand voll deutscher Profis gibt es derzeit, die sich mit der Weltspitze messen. Irgendwann möchte Oliver Weigt dazugehören. Drei, vier Jahre gibt er sich Zeit, um den Sprung zu schaffen. "Ansonsten muss er sich ernsthafte Gedanken machen, wie es weitergehen soll", sagt sein Vater Uwe Weigt. Doch jetzt zählt nur der Start in das große Abenteuer. Und es beginnt im kommenden Januar. In Marokko und Ägypten.

(togr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort