Lokalsport Psychologischer Vorteil - trotz der Null

Frauenfussball · Borussia tritt im Keller-Duell der Frauen-Bundesliga beim MSV Duisburg an und will erstmals punkten.

Die Null steht. Immer noch. Nur an der völlig falschen Stelle. Neun Spiele hat Borussia nun bereits in der Frauen-Bundesliga absolviert, zu einem Punktgewinn hat es bislang aber noch nicht gereicht. Gänzlich abgeschlagen vom Rest des Feldes ist der Aufsteiger deswegen aber noch nicht, gleich vier Mannschaften mit jeweils sechs Punkten befinden sich ebenfalls im Abstiegskampf. Im MSV Duisburg und 1899 Hoffenheim trifft Gladbach vor der Winterpause noch auf zwei direkte Konkurrenten. Am Sonntag (14 Uhr) ist es zunächst in Duisburg zu Gast.

"Jeder, der auf die Tabelle schaut, weiß, dass es ein enorm wichtiges Spiel für uns ist. Deswegen bauen wir uns aber jetzt keinen Riesendruck auf, denn das setzt sich nur in den Köpfen fest. Unsere Spielerinnen sollen sich auf die Partie freuen und sich auf dem Platz etwas zutrauen. Und wir haben unsere besten Spiele gezeigt, wenn wir frei aufgespielt haben", sagt René Krienen. Borussias Cheftrainer sieht sein Team im Duell mit Duisburg durchaus im psychologischen Vorteil, auch wenn die Erfolgserlebnisse bislang ausgeblieben sind. "Der MSV ist der Favorit, wenn er gegen uns verliert, sieht es für ihn nicht gut aus."

Mut machen der Borussia auch die vergangenen Auftritte, als die Mannschaft gegen Jena (0:1) und Leverkusen (1:2) jeweils mindestens einen Punkt verdient hatte und sich gegen die Topteams Wolfsburg (1:2), München (0:1) und Freiburg (0:2 im DFB-Pokal) ebenfalls achtbar aus der Affäre zog. "Die vergangenen Wochen haben schon gezeigt, dass die Entwicklung richtig positiv ist und wir uns jetzt schon auf einem anderen Niveau bewegen. Was uns noch fehlt, ist die Erfahrung, im Spiel auch die richtigen Entscheidungen zu treffen", sagt Krienen.

War seine Mannschaft zuletzt vor allem in der Defensive gefordert, wird sie in Duisburg wieder etwas offensiver ausgerichtet sein. "Wir beschäftigen uns schon seit einigen Wochen damit, wie wir Duisburgs Schwächen ausnutzen können. Wir werden dazu taktisch und vielleicht auch personell einige Änderungen vornehmen", sagt Krienen. Keinen Wechsel gibt es indes auf der Torwartposition, auch wenn Torfrau Jasmin Hamann wieder einsatzfähig ist. "Jasmin hat noch Rückstand, und Christina Bellinghoven hat ihre Chance genutzt. Sie wird die beiden Spiele bis zur Winterpause auf jeden Fall spielen", sagt Krienen.

Borussias Zweitvertretung ist vor Weihnachten nur noch einmal in der Regionalliga gefordert, morgen um 14 Uhr bei Alemannia Aachen. Im Nachholspiel hat die Mannschaft von Trainer Wilfried Tönneßen die Chance, den jüngsten Aufwärtstrend zu bestätigen. Zuletzt gab es für den Tabellenneunten in zwei Auswärtsspielen vier Punkte.

(togr)
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