Fußball Rheindahlens Chance: über die Jugend neu aufbauen

Fussball · Nach dem Abstieg 2013 aus der Landesliga und einem ungebrochenem Optimismus, der dazu verleitete, anzukündigen, schnell wieder die Bezirksliga nach oben hin zu verlassen, zeigte sich der SC Rheindahlen vor der abgelaufenen Saison lernfähig.

"Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben, aber wie in jedem Jahr oben mitspielen. Ganz wichtig ist für uns, dass sich die jungen Leute weiter entwickeln", umriss Norbert Hübner 2014 die Saisonziele. Das war bescheiden und sollte auch zu realisieren sein. Doch es kam anders - viel schlimmer, als es der in den vergangenen Jahren so erfolgreiche Klub vermutet hatte. Der SC kam überhaupt nicht in Schwung, obwohl der Kader über viele erstklassige Akteure verfügte. Dann wurde, für die Öffentlichkeit unerwartet, Trainer Manuel Moreira, der für den Aufschwung beim SC Rheindahlen gesorgt hatte, nach vielen Jahren entlassen. "Dafür waren keine sportlichen Gründe maßgeblich", sagte SC-Vorsitzender Norbert Hübner. Man darf deshalb weiter spekulieren, was nun den Vorstand zu dieser Maßnahme bewogen hatte.

Völlig unerwartet und recht ungewöhnlich folgte dann die Aktion, bei der sich plötzlich fast alle Spieler des Kaders mit Moreira solidarisch erklärten und den Verein noch vor der Winterpause verließen. Dies war ebenfalls eine Reaktion, die bei vielen anderen Klubs Unverständnis und Solidarität mit dem SC auslöste. René Evertz übernahm das Traineramt, spielte selbst mit und holte mit einer Resttruppe noch vier Punkte.

Ohne Winterpause ging es für Hübner und den neuen Trainer Bekim Kastrati weiter: "Wir haben jeden, der zu uns wollte, von der Straße geholt, getestet, dann mit diesen Freiwilligen trainiert und uns vorbereitet. Allerdings konnten wir uns dann doch nicht auf jeden ganz sicher verlassen. Diejenigen, die blieben, haben gelernt und sich weiterentwickelt", heißt es heute rückblickend. Mit einer solch gemischten Truppe gelang es Kastrati, immerhin noch 14 Punkte zu holen und so sogar bis zum letzten Spieltag hoffen zu dürfen, die Bezirksliga doch zu halten.

Das gelang allerdings am Ende nicht. Das Ziel wurde mit vier Punkten recht knapp verfehlt. Kastrati wird den Verein, wie zuvor vereinbart, verlassen und sich im Hinblick auf seine Trainertätigkeit fortbilden. Für den SC Rheindahlen dürfte ein Neubeginn in der Kreisliga A unterdessen die Chance bieten, sich wieder zu stabilisieren. "Wir werden weiter auf unsere Jugendlichen setzen. Die A-Jugendlichen sind geblieben und werden nun eine Chance bekommen. Ich denke, dass sich bei uns auch noch andere Spieler melden werden", sagt Hübner.

Für die Jugendlichen dürfte die Kreisliga A auch sicher ein attraktiver Startbereich sein, um sich erst einmal im Seniorenbereich zu etablieren.

(RP)
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