Lokalsport Rogawska verlässt den TVK

Handball, 3. Liga · Der Trainer wechselt im Sommer von Korschenbroich zum Liga-Konkurrenten HSG Krefeld.

 Vergangenheit: Nicolai Zidorn 2012 im Trikot der Lemgoer A-Jugend.

Vergangenheit: Nicolai Zidorn 2012 im Trikot der Lemgoer A-Jugend.

Foto: Jürgen Laaser (Archiv)

Paukenschlag beim Tabellenvorletzten: Trainer Ronny Rogawska hat dem TV Korschenbroich mitgeteilt, dass er zum Saisonende zum Liga-Konkurrenten HSG Krefeld wechseln wird. Den TVK, der nahezu seine komplette Mannschaft vor dieser Saison verloren hat, erwartet so der nächste Rückschlag. Ausschlaggebend für die Entscheidung des beliebten Trainers, der sechs Spielzeiten beim TVK geleitet hat, sind wohl finanzielle Bedenken, die der Verein nicht zerstreuen konnte. So impliziert es die Aussage von Geschäftsführer Peter Irmen: "Wir haben Ronny unglaublich viel zu verdanken, er hat sehr, sehr gute Arbeit geleistet und viele junge Spieler gefördert und ausgebildet. Natürlich sind wir alle sehr traurig darüber, dass uns Ronny zum Saisonende verlässt. Aber auf der anderen Seite haben wir natürlich auch Verständnis für seine Situation. Er ist zweifacher Familienvater und benötigt entsprechende Sicherheit. Diese sieht er bei uns nicht gegeben, da wir uns in einem finanziell engen Rahmen bewegen",

Das gemeinsame Ziel des scheidenden Trainers und des Tabellenvorletzten ist der Klassenerhalt. Auf dem Weg dazu geht es morgen (18.30 Uhr) zur HSG Handball Lemgo II, dem Ex-Klub von Nicolai Zidorn. In der Saison 2012/13 wurde der Halblinke dort mit der A-Jugend Norddeutscher Meister. Nun tritt der inzwischen 23-Jährige mit dem TVK bei der Lemgoer Bundesliga-Reserve an. "Er hat noch den ein oder anderen Kontakt, und wir haben einen bisschen über Lemgo geredet", sagt Rogawska über Zidorn. Der Noch-TVK-Trainer ergänzt aber: "Die haben aber auch viele Spieler verloren - ähnlich wie wir."

Auch deshalb sieht Rogawska das Duell gegen den Kontrahenten, der bei 5:17 Punkten gerade einmal zwei Zähler mehr als Korschenbroich hat, als eines auf Augenhöhe. "Bei Lemgo sind wie bei uns viele neue und junge Spieler dabei", sagt der Däne. "Deswegen sind ihre Ergebnisse bisher nicht so, wie sie sich das vorgestellt haben. Daher werden sie eventuell zwei, drei Leute von oben dazunehmen", sagt Rogawska, der demnach bei der Reserve Verstärkung aus dem Bundesligakader erwartet. Aus den eigenen Reihen hat sich Lemgo II bereits mit einem bundesliga-erfahrenen Akteur verstärkt: Trainer Matthias Struck hat seine Handballschuhe wieder angezogen und am vergangenen Spieltag bereits mit neun Treffern bei der knappen 27:29-Niederlage gegen den Leichlinger TV mehr als überzeugt. Für Rogawska kommt dieser Schritt nach eigenem Bekunden nicht infrage: "Sonst müssten wir ja diesen Song von Helene Fischer auflegen: Atemlos", scherzt er.

Auch wenn sich beide also morgen nicht auf dem Spielfeld begegen werden, verbindet sie einiges, denn beide waren in Düsseldorf zusammen in der Bundesliga aktiv. "Strucki kann auf jeden Fall den Unterschied ausmachen. Er hat sicher noch ein paar Lieblingssachen, die er wie früher im Spiel macht", sagt Rogawska. "Ich werde darauf hinweisen, aber bei uns geht es um das Ganze, nicht um einen Spieler. Wir müssen insgesamt gut in der Abwehr stehen."

 Gegenwart: Zidorn im Trikot des Drittligisten TV Korschenbroich.

Gegenwart: Zidorn im Trikot des Drittligisten TV Korschenbroich.

Foto: TV Korschenbroich

Die Hoffnung, dass das gelingt, zieht der TVK-Trainer aus der Leistung seiner Mannschaft im vergangenen Spiel gegen GWD Minden II. "Das war das beste Heimspiel in dieser Saison - schade, dass wir es verloren haben", sagt Rogawska mit Blick auf die 27:30-Niederlage. "Da war alles drin, was ich von der Mannschaft erwarte: Leidenschaft, Zielstrebigkeit und Struktur. Wenn das alles passt, können wir viel bewegen. Das ist die Entwicklung, die wir brauchen", sagt der Trainer.

Fraglich ist beim TVK der Einsatz von Kreisläufer und Kapitän Philip Schneider, der bereits länger angeschlagen ist.

(ame)
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