Judo Team-Bronze rettet Judoka Odenthal die WM-Bilanz

Judo · Der Kämpfer des 1. JC Mönchengladbach scheitert im Einzel in Runde eins, mit dem Team geht's aufs Podest.

Die Judo-WM im russischen Tscheljabinsk hat aus Sicht des 1. JC Mönchengladbach eine zentrale Erkenntnis gebracht: Die Lücke, die Andreas Tölzer mit seinem Karriereende hinterlassen hat, kann Marc Odenthal noch nicht wirklich schließen. Letzterer, immerhin Neunter der Weltrangliste, blieb bei der WM in der Klasse bis 90 Kilogramm ohne Medaille. Dabei war er mit besten Empfehlungen in die Wettkämpfe gegangen. Sein klares Ziel war eine Verbesserung in der Weltrangliste. Daraus wurde aber nichts, denn sein Wettkampf endete bereits nach der erstern Runde: Ab El Akher aus Ägypten, zweifacher Afrika-Meister, warf ihn umgehend aus dem Rennen.

"Man fühlt sich fit,bestens vorbereitet und absolut fokussiert mit dem Willen zum Erfolg. Und dann kniet man nach fünf Minuten dort und kann es nicht wahrhaben, dass es das jetzt gewesen sein soll. Dass man im wahrsten Sinne des Wortes so aus dem Turnier gestolpert ist, durch eine einzige Unachtsamkeit", klagte ein frustrierter Odenthal. Zunächst hatte er in seinem Kampf dominiert. Doch dann erwischte der Ägypter, der bereits zwei Shido erhalten hatte, den 23-jährigen Studenten mit einem De-ashi-barai (Fußwurf) und erhielt eine Wazaari-Wertung. Diesen Rückstand konnte Odenthal nicht mehr aufholen.

"So ist der Sport nun mal und der Judosport im Besonderen. Diese Momente sind hart und zutiefst bitter, aber trotzdem gilt es weiterzumachen und aufzustehen, denn etwas anderes bleibt mir nicht übrig", sagte Odenthal. "Eigentlich ist Marc jetzt soweit, da vorne mitzumischen, aber er ist mit 23 Jahren im Judo auch noch jung. Deutsche Judoka sind sehr oft ab 25 erst ganz oben, so war es auch bei Andreas Tölzer. Er ist 2006 mit 26 Jahren das erste Mal Europameister geworden. 25 Jahre alt wird Marc 2016, und dann sind Olympische Spiele in Rio und für Odenthal beginnt das beste Judoalter", sagte der JC-Präsident Erik Görtz.

Für Odenthal endete die WM dann aber doch noch versöhnlich, denn am Ende hielt der Gladbacher mit seinen Teamkollegen die Bronzemedaille in der Hand, nach einem 5:0 gegen Kasachstan. Und ganz ohne Einzelmedaillen blieb der JC schließlich auch nicht. Mechlinda Kelmendi (bis 52 kg, WM-Titel) aus dem Kosovo und Sanne Verhagen (bis 57 kg, Bronze) aus den Niederlanden, die beide für den 1. JC in der Bundesliga startberechtigt sind, halfen mit Podestplätzen aus.

(hoe)
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