Tennis Tim Sandkaulen verliert Final-Krimi

Tennis · Der Lokalmatador unterlag im Endspiel der 6. NRW Junior Open dem Bielefelder Louis Wessels 2:6, 6:3, 4:6.

 Großer Kampf: Lokalmatador Tim Sandkaulen ist nah dran an einem "Heimsieg" bei den NRW Junior Open im Bunten Garten, letztlich verliert er aber den entscheidenden Satz 4:6 gegen Louis Wessels aus Bielefeld.

Großer Kampf: Lokalmatador Tim Sandkaulen ist nah dran an einem "Heimsieg" bei den NRW Junior Open im Bunten Garten, letztlich verliert er aber den entscheidenden Satz 4:6 gegen Louis Wessels aus Bielefeld.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Keiner der beiden Kontrahenten konnte seine Emotionen verstecken. Viel zu turbulent war das Endspiel der sechsten Auflage der NRW Junior Open, bei dem Lokalmatador Tim Sandkaulen dem Bielefelder Louis Wessels gegenüber stand. Doch obwohl der Gladbacher eine ordentliche Portion Kampfgeist beweisen sollte, war es am Ende Wessels, der seine Arme in den Himmel riss und damit seinen Triumph bejubelte.

So war es auch Wessels, der zunächst besser in die Partie fand, das Spielfeld mit platzierten Bällen ausnutzte und Sandkaulen so zu zahlreichen Sprints zwang. 6:2 entschied Wessels den ersten Durchgang für sich. Dann aber war es zunächst der Regen, der seinen großen Auftritt hatte und damit allen Beteiligten eine zweieinhalbstündige Zwangspause auferlegte. "Während der Pause saß ich eigentlich fast die ganze Zeit in der Umkleidekabine und habe Musik gehört. Es war wichtig für mich, fokussiert zu bleiben", erzählte Sandkaulen später.

Eine weise Entscheidung, denn hoch motiviert, die Partie noch zu drehen, kam der topgesetzte Gladbacher zurück auf den Platz und legte eine Serie von vier gewonnenen Spielen hin. "Der Platz war nach der Pause langsamer und das lag Tim besser als mir", sagte der spätere Gewinner, der den zweiten Satz schließlich 3:6 verlor. Was dann im dritten Satz folgte, war ein regelrechter Tennis-Krimi.

Kein einziger Punkt wurde von einem der beiden Finalisten leichtfertig abgegeben. Beide schenkten sich nichts. Doch lag das glücklichere Ende bei Wessels. 6:4 endete der alles entscheidende Durchgang, der den Lokalmatador Sandkaulen die Enttäuschung ins Gesicht trieb. "Es war mein zweites Finale bei einem ITF-Turnier und es wäre natürlich schön gewesen, wenn ich meinen ersten Titel dieser Art hier in Mönchengladbach geholt hätte", erzählte der 16-Jährige.

Viel Zeit zum Ärgern hat er aber nicht. Denn schon heute macht sich Sandkaulen auf den Weg in die Schweiz. Er ist einer von drei Auserwählten, die eingeladen wurden, dort für Deutschland um die Europameisterschaft zu spielen.

Im Gegensatz zu Sandkaulen schaffte es bei den Juniorinnen mit Chihiro Muramatsu die Nummer eins der Setzliste, den Titel zu holen. In einem packenden Finale schlug die 16-jährige Japanerin ihre Gegnerin, die Kroatin Ana Biskic 6:2, 6:0. Dabei machten es die beiden Nachwuchsspielerinnen insbesondere im ersten Durchgang spannender, als es das Ergebnis vermuten lässt.

"Es war ein schwieriges Spiel. Vor allem die Rückhand meiner Gegnerin war sehr stark", gab Muramatsu zu. Doch das zierliche Mädchen aus Tokio hatte vor allem mit ihrer Vorhand ein Mittel gegen die Stärke ihrer Kontrahentin. Mit einem "come on" spornte sie sich immer wieder selbst an und ballte nach gewonnenen Punkten die Faust. So zog Muramatsu im zweiten Durchgang unbeirrt ihr Spiel durch und freute sich anschließend sichtlich über den Erfolg. "Es fühlt sich gut an, dieses Turnier zu gewinnen. Aber ich habe es die ganze Woche über genossen, hier Tennis zu spielen", erzählte die Gewinnerin und kündigte an, auch im kommenden Jahr den weiten Weg von Tokio zum Bunten Garten auf sich zu nehmen, um dann ihren Titel zu verteidigen.

(rost)
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