Lokalsport Trainer-Freunde treffen sich als Gegner

Fussball · Kemal Kuc und Thomas Bahr waren einst ein Gespann, nun kreuzen sich ihre Wege mit Nievenheim und Giesenkirchen.

 Kemal Kuc (vorn) und Thomas Bahr (dahinter) starteten in Odenkirchen als Trainergespann, nun ist nur noch Kuc da.

Kemal Kuc (vorn) und Thomas Bahr (dahinter) starteten in Odenkirchen als Trainergespann, nun ist nur noch Kuc da.

Foto: Ostermann (Archiv)

"Er ist ehrgeizig, ein professioneller Trainer, verlangt viel von sich und seiner Mannschaft", beschreibt Nievenheims Trainer Thomas Bahr seinen Kollegen Kemal Kuc, Trainer des Landesligisten Odenkirchen. Der erwidert ebenso freundlich: "Er besitzt als Spieler und Trainer ein großes Potenzial, arbeitet sehr professionell, gibt immer alles und ist ein sehr guter Mensch und Freund."

Es dürfte kein Zufall sein, dass sich die beiden fast identisch Bestnoten geben, denn sie haben schon beim Oberligisten TuRU Düsseldorf als Trainer-Team erfolgreich gearbeitet und es nach zwei Jahren dann als Team in Odenkirchen versucht. Das scheiterte nach neun Spielen. Die Chemie stimmte zwischen Bahr und Co-Trainer Kuc immer noch, aber in Richtung Mannschaft und Vorstandsetage gab es Probleme. Bahr verabschiedete sich im November 2014, Kuc wurde Nachfolger. Und startete mit Odenkirchen unerwartet erfolgreich, schaffte den Klassenerhalt und krempelte den Kader in der vorigen Saison erfolgreich um. Bahr übernahm derweil den Oberligisten Nievenheim, stieg mit ihm in die Landesliga ab, stabilisierte den Klub dort aber als feste Größe.

Der Saisonstart verlief für Nievenheim holprig. Inzwischen hat sich die Mannschaft aber wieder auf Erfolgskurs begeben. "Jetzt sind alle Spieler dabei, jetzt läuft es sehr gut", sagt Bahr. Es folgte bald ein vertrauensvolles Dankeschön des Klubs: Man wurde sich einig, die Zusammenarbeit für mindestens zwei weitere Spielzeiten fortzusetzen.

Auch da gibt es Parallelen zu Kuc, der gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Mathias Komor schon die Weichen für die kommende Saison stellt. Natürlich steht aber das Spiel am Sonntag gegen Nievenheim im Blickpunkt. "Nievenheim ist sehr gut besetzt und sehr stark. Wir haben nur eine Chance, wenn wir 90 Minuten absolut konzentriert arbeiten und 100 Prozent Einsatz zeigen", sagt Kuc, der hofft, dass seine Mannschaft, anders als beim 0:3 in Viersen, während der gesamten Spielzeit auf höchstem Niveau agiert.

Kuc, der parallel zu seiner Trainertätigkeit in Serbien an einem längeren Lehrgang zum Erwerb der Uefa-Lizenz teilnimmt, steht am Sonntag auch selbst unter Beobachtung. Aus Belgrad ist diese Woche Trainer-Ausbilder Dejan Brankovic angereist, beobachtet das Training von Kuc und natürlich auch Sonntag die Partie gegen Nievenheim. Da wäre schon ein Punktgewinn für Odenkirchen hilfreich. Allerdings ist nicht unbedingt mit einem freundschaftlichen Entgegenkommen des Trainerkollegen Bahr zu rechnen, denn im Hinspiel verlor Nievenheim mit 0:2.

(RP)
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