Lokalsport TVK bangt im Abstiegskrimi um Müller

Handball, 3. Liga · Der Regisseur weiß noch nicht, ob er seinen Fuß belasten kann. In Volmetal wird es für die Korschenbroicher hart.

 Ob TVK-Spielmacher Justin Müller mit seiner Fußverletzung spielen kann, ist fraglich.

Ob TVK-Spielmacher Justin Müller mit seiner Fußverletzung spielen kann, ist fraglich.

Foto: Michael Jäger/TVK

Als Justin Müller im Derby beim TSV Bayer Dormagen mit dem linken Fuß umknickte, hatte der TV Korschenbroich noch alle Chancen auf Zählbares. Doch nach dem Ausfall des Spielgestalters folgte eine Viertelstunde, die "bei uns viel kaputt gemacht hat", wie Trainer Ronny Rogawska es nannte. Wie wichtig der Mittelmann für den Angriff ist, wurde da sehr deutlich, zudem packt der 25-Jährige auch beherzt in der Abwehr zu, ist so fast immer 60 Minuten auf der Platte.

Ob er das auch morgen beim TuS Volmetal (19.45 Uhr) sein kann, ist nun sehr fraglich. "Die Behandlung schreitet voran", sagte Rogawska zwar gestern, wusste da aber noch nicht, wie Müllers Belastungstest in der abendlichen Trainingseinheit ausfallen würde. "Wir werden zwei Tage vor dem Spiel nichts erzwingen, sonst geht nachher noch mehr kaputt. Er wird es mit Tape probieren, und ich schätze Justin so vernünftig ein, dass er mir sagt, ob es geht oder nicht."

Die morgige Partie ist immerhin eine ziemlich wichtige, mit einem Sieg gegen den Tabellen-14. wäre der Vorsprung auf diesen ersten Abstiegsplatz auf stolze acht Punkte angewachsen bei dann nur noch fünf ausstehenden Spielen. "Den Volmetalern ist bewusst, dass es ihre letzte Option ist, gegen uns zu gewinnen. Sollten sie das nicht schaffen, wird es sehr schwer, uns noch einzuholen", sagte Rogawska. Umgekehrt gilt: "Für uns ist das der erste Matchball. Wenn wir gewinnen oder einen Punkt holen, müsste es mit dem Teufel zugehen, dass es für uns nicht zum Klassenerhalt reichen sollte." Der Trainer erwartet ein "typisches Abstiegskampfspiel. Die werden schon die Härte rauspacken und in der Abwehr bis an die Grenzen gehen, vielleicht auch etwas darüber hinaus. Das ist aber auch in Ordnung."

Gerade in Volmetal, das die meisten seiner Pluspunkte zu Hause in einem laut Rogawska "Hexenkessel" geholt hat, wäre eine dynamische und technisch versierte Spielsteuerung wie die von Müller für den TVK wünschenswert. Sollte es für ihn nicht reichen, sieht Rogawska "schon ein kleines Problem. So viele Optionen habe ich nicht." In Dormagen übernahm Jan Jagieniak die Mittelposition, nach Anfangsschwierigkeiten durchaus ballsicher, aber in puncto Torgefahr und Explosivität reicht er eben nicht an Müller heran. Lliam Meyers, der in Dormagen nur auf der Tribüne saß, ist ebenfalls eine Option, auch wenn er meist nur in der Reserve in der Verbandsliga eingesetzt wird.

In der kommenden Saison wird Müller überhaupt nicht mehr für den TVK spielen, da er zum Zweitligisten TuSEM Essen wechselt. In Julian Mumme aus Dormagen haben die Korschenbroicher einen Ersatz verpflichtet, der mit 19 Jahren indes noch sehr jung ist. Erfahrene Zugänge suchen Manager Kai Faltin und Rogawska noch, der Trainer betont aber: "Bis jetzt läuft alles nach Plan. Wir haben schon einige Wunschspieler geholt und es laufen noch viele Gespräche." Über den Spielmacherposten sagt der Coach: "Da müssen wir immer gucken, was finanziell machbar und überhaupt auf dem Markt ist. Julian ist zwar jung, aber ein super, super interessanter Spieler. Er hat mich schon jetzt positiv überrascht mit den Sachen, die er so im Training macht." Bis er aber da ist, hofft der TVK, dass Müller spielen kann.

(ame)
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