Lokalsport TVK belohnt sich nicht

Handball, 3. Liga · Rund drei Minuten vor dem Ende führt der Handball-Drittligist mit drei Toren, spielt aber dann doch nur 27:27.

 Jan Jagieniak traf in Baunatal fünf Mal, hier schaut Niklas Plümacher ebenso zu wie Justin Müller (von links). Dessen Treffer zum 27:24 reichte dem TVK aber nicht zum Sieg - er kassierte noch drei Tore.

Jan Jagieniak traf in Baunatal fünf Mal, hier schaut Niklas Plümacher ebenso zu wie Justin Müller (von links). Dessen Treffer zum 27:24 reichte dem TVK aber nicht zum Sieg - er kassierte noch drei Tore.

Foto: Michael Jäger/TVK

Eine schlechte Nachricht musste der TV Korschenbroich schon vor der Partie beim GSV Baunatal verkraften: Steffen Brinkhues, der in der Vorwoche bereits zur Pause mit muskulären Problemen ausgefallen war und während der Woche auch nicht hatte trainieren können, konnte nicht spielen. "Das Risiko war zu groß, dass es schlimmer wird", sagte Manager Kai Faltin. Bitter, schließlich ist der 19-Jährige im linken Rückraum für relativ einfache Treffer gut, ohne ihn fehlte dem Team von Ronny Rogawska von Beginn an eine gehörige Portion Wucht.

Doch der TVK ist es seit Wochen gewohnt, Rückschläge und personelle Engpässe anzunehmen. Und diesmal hätte er sich dafür auch belohnen müssen, denn das Team war dem ersten Sieg in diesem Kalenderjahr ganz nahe. Am Ende fühlte sich das 27:27 (11:12)-Unentschieden im Kampf gegen den Abstieg nach einem verlorenen Punkt an.

Die Gäste waren in Nordhessen zwar etwas schwer ins Spiel gekommen, ließen sich aber von dem schnellen 1:4-Rückstand nicht verrückt machen. Henrik Schiffmann und Kapitän Max Zimmermann brachten den TVK auf 3:4 heran, mit dem 11:11 durch Schiffmann gab es in der 26. Minute den ersten Ausgleich seit dem 0:0 von Spielbeginn.

Im Anschluss an dieses 11:11 wurde es aber ein wenig bitter für die Gäste: Erst bekam Jan Jagieniak eine Zeitstrafe, und auch wenn der TVK gut verteidige und in Unterzahl kein Tor kassierte, erzielte Baunatal danach in Gleichzahl wieder die Führung. Dann verwarf Zimmermann einen Siebenmeter und vergab so die Chance, mit dem erneuten Ausgleich in die Kabinen zu gehen.

Das 12:12 holte nach dem Seitenwechsel aber Jagieniak nach. Es blieb eng, zunächst lag der GSV in Front und die Gäste glichen aus. Erstmals in Führung gingen diese durch Jagieniaks Treffer zum 19:18 in der 45. Minute, ab da war es an Baunatal, immer wieder nachzulegen. Das gelang den Hausherren bis zum 20:20 (47.), dann sorgte ein Dreierpack durch Schiffmann, Dennis Backhaus und Peer Pütz per Siebenmeter zehn Minuten vor dem für eine eigentlich beruhigende Führung, die auch rund drei Minuten vor dem Ende noch Bestand hatte, als Justin Müller das 27:24 erzielte. Doch Baunatal kam wieder auf und zum 27:27 - dem Endstand.

Rogawska nannte seine Gefühlslage im Anschluss "gemischt". Er präzisierte: "Wenn man so kurz vor Schluss mit drei Toren weg ist und es selber in der Hand hat, dann ist man auch als Trainer nicht os ganz zufrieden mit einem Punkt. Ein Sieg wäre verdient gewesen und hätte uns auch gut getan." Dass es ein Missverhältnis bei den Zeitstrafen - die Hausherren kassierten nur zwei, der TVK fünf - gab, nahm Rogawska zur Kenntnis: "Das ist im Handball oft so, dass man auswärts ein paar Pfiffe gegen sich kriegt, die es zu Hause vielleicht nicht gibt. Das ist keine Ausrede, weil es normal ist. Mir ist es lieber, wir kriegen Zeitstrafen, als dass Aggressivität fehlt."

Der Trainer rückte vor allem Positives in den Vordergrund: "Wir haben in dieser Woche viel geredet über Sachen, die wir besser machen wollen: Disziplin in Abwehr und Angriff, meine taktischen Vorgaben umsetzen und daran glauben. In der Beziehung haben wir einen großen Fortschritt gemacht. Daran müssen wir anknüpfen."

(ame)
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