Lokalsport TVK darf im Angriff nicht zu zaghaft sein

Handball, 3. Liga · Im Duell heute wird Bayer Dormagen jede Schwäche nutzen. Gefordert ist unter anderem Steffen Brinkhues. Torwart Max Jäger fällt wohl aus.

 Steffen Brinkhues soll sich mehr zutrauen. Auf der "Königsposition" halblinks hat er beim TV Korschenbroich das Vertrauen seines Trainers.

Steffen Brinkhues soll sich mehr zutrauen. Auf der "Königsposition" halblinks hat er beim TV Korschenbroich das Vertrauen seines Trainers.

Foto: Theo Titz (Archiv)

Seit vier Spielen ist der TV Korschenbroich nun ungeschlagen und hat sich weitgehend aller akuten Abstiegssorgen entledigt. Die Serie von 6:2 Punkten ist gut, aber die des nächsten Kontrahenten noch besser: Der heute (20 Uhr) gastgebende TSV Bayer Dormagen hat aus den vergangenen fünf Spielen 9:1 Zähler geholt und sich damit auf Tabellenplatz vier geschoben. Nicht nur deshalb sagt Ronny Rogawska: "Dormagen ist Favorit."

Der TVK-Trainer schiebt jedoch sofort nach: "Aber wir haben eine Chance. Bei uns müssen zwar viele Sachen passen, aber dann ist etwas möglich. Wir dürfen nicht so zaghaft im Angriff sein, denn das werden die Dormagener bestrafen. Die spielen Schnelle Mitte, erste und zweite Welle. Die gehen volles Tempo."

Allerdings, erinnert der Däne, habe man das im Hinspiel mit einem guten Rückzugsverhalten eindämmen können. Das erste Duell ging knapp 26:27 verloren. "Das war ein Spiel mit sehr viel Leidenschaft und teilweise gutem Handball", sagt Rogawska. "Beide Mannschaften standen gut, sowohl Alex Koke als auch ich hatten also unsere Hausaufgaben gemacht und das auf die Mannschaften übertragen können. Es war bis zur letzten Sekunde eng, wir hatten auch noch die Chance auf den Ausgleich, haben sie aber nicht genutzt."

Grundvoraussetzung sei es heute, mit derselben Einstellung wie im Hinspiel oder im Derby gegen Krefeld aufs Feld zu gehen. Heißt auch: nicht zaghaft sein. Das war zuletzt vor allem bei Steffen Brinkhues aufgefallen, der sich etwa im Heimspiel gegen die Ahlener SG doch relativ wenig den Abschluss suchte - darunter aber immerhin den letzten, der zum 25:25-Endstand einschlug.

Das kaschierte ein wenig, dass von halblinks, immerhin die sogenannte Königsposition im Handball, mehr kommen muss. 17 Tore in sechseinhalb Spielen - in Baunatal fiel Brinkhues mit muskulären Problemen nach der Pause aus - sind steigerungsfähig. Zumal er unter anderem gegen Longerich, wo er siebenmal traf, bereits gezeigt hat, dass er durchaus in der Liga überzeugen kann. Vergessen darf man aber nicht, dass er erst 19 ist und so noch nicht das personifizierte Selbstvertrauen sein kann.

Vielleicht zehrt er ja von seinem Remis-Treffer aus der Vorwoche. "Der letzte Wurf gegen Ahlen war sehr schön, obwohl da ein Doppelblock stand", sagt Rogawska. "Aber ich wünsche mir von Steffen schon, dass er sich mehr zutraut. Und ich bin auch sicher, dass mehr in ihm drinsteckt. Er braucht nicht so zurückhaltend sein, denn das Vertrauen von mir hat er. Und seine Würfe sind Momente, die wir brauchen." Denn wenn der Rückraum nicht gefährlich ist, gibt es automatisch weniger Platz für Kreisläufer oder Außenspieler, da die Abwehr dann nicht auf den Rückraum heraustreten muss. Das war gegen Ahlens erfahrenen und groß gewachsenen Innenblock gut zu sehen. "Ahlen hat sehr defensiv agiert", sagt Rogawska. "Dormagen wird vielleicht nicht ganz so tief stehen, wird aber auch erstmal gucken, wie unsere Rückraumspieler drauf sind."

Bleibt noch abzuwarten, wie sein eigener Torwart "drauf ist": Denn Max Jäger, der mit 27 Jahren Erfahrenere aus dem Gespann mit dem 19-Jährigen Felix Krüger, droht mit einem grippalen Infekt, der sich auch auf die Magen-Darm-Region ausgewirkt hat, auszufallen. "Es geht ihm nicht so gut wie erhofft, er hatte einen Rückfall", sagt Rogawska, der Max Vitz aus der Reserve mitnehmen wird, sollte es bei Jäger nicht reichen. Ohne ihn werden die Aussichten, die eigene Serie auszubauen, indes nicht besser.

(ame)
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