Lokalsport TVK-Rumpftruppe wehrt sich wacker

Handball · Bei der 22:28-Niederlage gegen den Tabellenzweiten der 3. Liga haben die Korschbroicher nur einen Auswechselspieler.

 Für Steffen Brinkhues (am Ball) war es ein Debüt in der 3. Handball-Liga, aber gegen Eintracht Hagens Julian Renninger und Milan Weissbach (von links) war es schwer. Rechts im Bild: Die Auswechselbank des TV Korschenbroich.

Für Steffen Brinkhues (am Ball) war es ein Debüt in der 3. Handball-Liga, aber gegen Eintracht Hagens Julian Renninger und Milan Weissbach (von links) war es schwer. Rechts im Bild: Die Auswechselbank des TV Korschenbroich.

Foto: Theo Titz

Der größte Unterschied zwischen dem Tabellenzweiten der 3. Liga und dem -zehnten zeigte sich auf der Bank. Während Eintracht Hagens Trainer Lars Hepp zwei Spieler draußen lassen musste, weil der Kader zu voll war, saß beim TV Korschenbroich gerade einmal ein einziger Akteur draußen. Oder anders formuliert: Hagen hatte mehr Ersatzspieler als der TVK einsatzfähige. Torwart Felix Krüger fiebrig erkältet, Till Huckemann an die Reserve abgegeben, Markus Neukirchen (Kreuzbandriss), Michel Mantsch (Knorpelschaden), Henrik Schiffmann (Oberkörper) und Antoine Baup (Knieprellung) alle verletzt - da musste Trainer Ronny Rogawska nicht lange überlegen, wen er aufs Feld schickte. Die Rumpftruppe wehrte sich aber gegen den Zweitliga-Absteiger wacker, die 22:28 (12:13)-Niederlage fiel am Ende ein paar Tore zu hoch aus.

Das lag zum einen daran, dass Hagen längst nicht so spielte wie ein Topteam, zum anderen aber auch an aufopferungsvoll kämpfenden Korschenbroichern und einem starken Torwart Max Jäger, der es insgesamt auf 15 Paraden brachte. Auch die schöneren Treffer mit zwei Kempa-Toren durften die Gastgeber für sich verbuchen, auch wenn das freilich am Ende nichts einbringt. Doch so war Rogawska "super zufrieden mit der Mannschaft. Wir wollten um jeden Ball kämpfen, und das haben wir geschafft. Ein Lob an die Mannschaft."

Das konnte Hepp seinem Team nicht aussprechen. "In der ersten Halbzeit haben wir nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, vor allem in der Abwehr war das zu wenig. In der zweiten Halbzeit war die Intensität deutlich besser und der Sieg auch verdient." Der Hagener Coach ergänzte mit Blick auf die Auswechselbank des TVK: "Ronny ist mit dieser Kadergröße nicht zu beneiden. Am Ende konnten wir etwas drauf packen, weil der Gegner konditionell eingebrochen ist, was auch verständlich ist."

Immerhin mussten nahezu alle Korschenbroicher komplett durchspielen, auch Steffen Brinkhues, der auf halblinks sein Debüt in dieser Spielklasse und für den TVK gab. Mit einem wuchtigen Wurf erzielte der 19-Jährige auch gleich das 1:1, doch anschließend musste er auch immer wieder Lehrgeld zahlen, ging zuweilen zu nah an die Abwehr, was gegen Hagen doch oft schmerzte. Als er einmal in die Zange genommen wurde, meinte sein Torwart Jäger zwinkernd: "Da fehlen noch zehn Kilo." Brinkhues sah es ebenso: "Körperlich muss ich sicher noch zulegen, das ist hier etwas ganz anderes als Nordrheinliga." Dort spielte er zuletzt mit ART Düsseldorf. "Aber es war ein super-geiles Gefühl, hier zu spielen."

Der zweite Debütant hatte sich ebenfalls gefreut: "Ich denke, wir haben uns mit der Unterstützung der Zuschauer gut geschlagen mit der Besetzung", fand Peer Pütz, der als Rechtshänder von rechtsaußen zwei Mal traf und einen Siebenmeter verwandelte. Der ehemalige Hagener will beim TVK nun "versuchen, die Jungs bestmöglich zu unterstützen und so früh wie möglich den Klassenerhalt zu sichern". Die Aufgaben werden aber nicht einfacher: Am Samstag (19 Uhr) geht es zum unbesiegten Tabellenführer Neusser HV, und auch da werden einige Spieler verletzt fehlen. "Sie kommen aber Schritt für Schritt zurück und werden vorbereitet sein für wichtige Spiele", sagte Rogawska.

(ame)
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