Lokalsport TVK verliert mit einem Tor zu hoch

Handball, 3. Liga · Offiziell endet die Heimpartie gegen den TuS Volmetal 33:35 - das aber nur, weil ein irreguläres Tor der Gäste auf der Anzeigetafel steht.

 Philipp Dommermuth stört TVK-Kreisläufer Philip Schneider, Gertjan Bongaerts sieht zu (v. re.). Der Volmetaler hatte ein Tor erzielt, das keines war.

Philipp Dommermuth stört TVK-Kreisläufer Philip Schneider, Gertjan Bongaerts sieht zu (v. re.). Der Volmetaler hatte ein Tor erzielt, das keines war.

Foto: Ma. Müller

Es läuft die Anfangsphase des ersten Heimspiels der neuen Saison beim TV Korschenbroich, als sich Kurioses ereignet: Die Hausherren haben den Ball verloren, der TuS Volmetal nutzt das zu einem Gegenstoß, den Philipp Dommermuth abschließt, dabei aber verbotenerweise in den Kreis tritt. Das Schiedsrichtergespann Hennig Bargmann und Daniel Stein gibt diesen Treffer zu Recht nicht, die Signale sind eindeutig, kein Tor. Es geht auch nicht mit Anwurf TVK weiter, sondern mit offenem Spiel, das Trainer Ronny Rogawska dann mit einer Auszeit unterbricht. In dieser erscheint Dommermuths Treffer aber auf der Anzeigetafel. Dort steht 4:7 statt 4:6.

TVK-Manager Kai Faltin erfährt wenig später davon, dass Volmetal ein Tor zu viel auf der Tafel hat. Er geht zum Kampfgericht und weist es darauf hin. Die Antwort von Zeitnehmer Heiner Janßen: "Alles korrekt." Faltin geht, der Fehler bleibt. Schiedsrichter Daniel Stein wird nach dem Spiel unserer Redaktion bestätigen, dass er Dommermuths Treffer nicht gegeben hat. Er verspricht, das Ergebnis zu prüfen. In der offiziellen Statistik hat der Volmetaler aber weiter drei Treffer erzielt, obwohl es nur zwei waren - zum 3:2 aus Gäste-Sicht in der dritten Minute und zum 16:12 (21.).

Der Fehler könnte nur statistisch relevant sein, zumal der TVK mit einem hohen Rückstand in die Pause geht: 14:20 steht es eigentlich zur Halbzeit, 14:21 prangt auf der Anzeigetafel. Doch die Hausherren, die eine schwache erste Hälfte gezeigt und völlig verdient hoch zurückgelegen haben, steigern sich enorm und kämpfen sich Tor um Tor heran. Vier Minute vor dem Ende erzielt Julian Mumme, bei dem sich Licht und Schatten arg abwechselten, den 32:32-Ausgleich, doch das bekommt kaum jemand in der Halle mit, da auf der Anzeigetafel weiter Volmetal mit einem Treffer vorne liegt. Dann trifft Gertjan Bongaerts, mit acht Toren erneut bester Werfer des TVK, und eigentlich wäre es die erste Führung im Spiel, doch optisch ist es nur der Ausgleich. Per Siebenmeter bringt Frederik Kowalski die Gäste wieder in Front (es hätte der Ausgleich sein müssen), der TVK hat noch mehr als eine halbe Minute für seinen letzten Angriff. Erik Hampel wirft aber viel zu früh und überhastet, Torwart Manuel Treude pariert und Volmetal geht natürlich kein Risiko mehr - schließlich führt es laut Anzeigetafel ja. Der TVK geht in eine offene Deckung, kann aber so nicht verhindern, dass Dominik Domaschk zum achten Mal an diesem Abend trifft.

33:35 steht auf der Anzeigetafel. Das ist falsch, gewonnen hat der TuS letztlich in jedem Fall. Fraglich allerdings, ob Hampel geworfen hätte, wenn ein (korrektes) Remis angezeigt worden wäre. Und sicher hätte Rogawska danach nicht auf offene Manndeckung umgestellt, wenn es unentschieden gestanden hätte. Viel Konjunktiv. Doch es bleibt Fakt, dass der TVK mit einem Tor zu hoch verloren hat. Faltin kündigte gestern an, sich das Spiel im Video anzusehen und sich einen Einspruch vorzubehalten.

Nebenbei war es nicht die einzige Fehlleistung der Spielleitung. Als Aaron Jennes den Volmetaler Dominik Domaschk kurz vor Ende der ersten Halbzeit hart - allerdings von vorne und lediglich auf den Wurfarm - attackierte, zückten die Unparteiischen direkt Rot. Eine sehr harte Entscheidung, doch schlimmer: Die Schiedsrichter zeigten die Rote Karte nicht Jennes, sondern Nicolai Zidorn, der mit der Situation überhaupt nichts zu tun hatte. "Die ganze Halle hat das gesehen, nur die beiden nicht", sagte der TVK-Rückraumspieler hinterher. Bleibt festzuhalten: Auch die Spielleitung benötigt in einer neuen Saison offensichtlich Zeit, um hineinzufinden.

TVK: Krüger (1. bis 20. Minute / 5 Paraden), Jäger (6) - Pötzsch (2 Tore), Bongaerts (8 / davon 2 Siebenmeter), Bock (3), Dicks (3), Hennes (1), Mumme (6), Brinkhues (4), Zidorn, Schneider (4), Hampel (2), Bohrmann, Bleckat (nicht eingesetzt).

(ame)
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