Tennis "Über 1000 Zuschauer im Schnitt sind das Ziel"

Mönchengladbach · Der GHTC hat sein Debüt in der Ersten Tennis-Bundesliga bestanden. Im kommenden Jahr will er unter die ersten Fünf kommen.

Als Aufsteiger Sechster unter zehn Mannschaften in der Ersten Bundesliga, ein Spieltag vor Saisonende den Klassenerhalt sicher: Das ist ein ordentliches Ergebnis für einen Neuling. Doch einige Experten hatten Ihnen mit drei Spielern, die unter den Top 50 der Weltrangliste stehen, und dreien, die unter den ersten 100 oder direkt darüber rangierten, noch mehr zugetraut. Sind sie zufrieden?

Schmidt Unser Ziel war ein gesicherter Mittelfeldplatz, das haben wir erreicht. Ganz zufrieden sind wir aber nicht, da wir gegen die beiden Absteiger Bremerhaven und Reutlingen jeweils 2:4 verloren haben. Es hätte also durchaus besser laufen können. Ranglisten sagen in der Bundesliga recht wenig aus, da man oftmals schauen muss, ob die Spieler ihre Weltranglistenpunkte auf Hard Court, Rasen oder Asche geholt haben. Coach Patrice Hopfe und ich haben unser Team daher realistisch eingeschätzt.

Sie hatten in den vier Heimspielen insgesamt 2850 Besucher. Entspricht das Ihren Erwartungen? Wie wurde Erstliga-Tennis überhaupt in der Stadt wahrgenommen?

Schmidt Unser Ziel war im ersten Jahr ein Zuschauerschnitt von 600 Personen pro Spiel. Wir haben tatsächlich einen Schnitt von 712 Personen erreicht. Für das erste Jahr ist das ordentlich. Unser Ziel muss es aber sein, dass wir einen Schnitt von über 1000 Zuschauern erreichen. Hierfür müssen jedoch noch einige Umbau-Maßnahmen auf der Anlage geschehen sowie die Marketingaktivitäten ausgebaut werden. Sensationell war die positive Unterstützung durch Peter Schlipköter und die MGMG innerhalb der Stadt Mönchengladbach. Wir haben sehr viele Zuschauer aus der gesamten Region sowie der Stadt gehabt. Das hat mich sehr gefreut, da die Erste Bundesliga eine Veranstaltung für die gesamte Region sein sollte und nicht ein reines GHTC-Event. Wir planen für das kommende Jahr diverse Aktionen mit sogenannten Spieltag-Partnerclubs aus der Umgebung.

Ist das Unternehmen Erste Tennis-Bundesliga wirtschaftlich aufgegangen?

Schmidt Ja, die Unterstützung bei unseren Sponsoren war hervorragend. Erste Bundesliga spielen und einen Verlust machen, das wäre mit mir als Kaufmann aber auch nicht machbar. Dann würde ich lieber Zweite Liga spielen.

Was hätten Sie im Nachhinein anders machen können, sportlich und organisatorisch?

Schmidt Sportlich haben wir zu wenig Aschespezialisten im Team gehabt. Wir haben drei bis vier Spieler im Team, die auf Hard Court oder Rasen ihre hohen Weltranglistenplatzierungen erspielt haben. Das werden wir nun ändern. Von einem Asche-Spezialisten, der unter den TOP 50 der Welt steht, haben wir bereits eine Zusage für das kommende Jahr. Unsere Doppel waren wieder sehr gut, da sind wir sehr gut aufgestellt. Organisatorisch können wir noch viel verbessern, aber dafür brauchen wir noch mehr Personen, die das ganze Jahr über helfen. An den Spieltagen selbst hat dank unseres Marketingleiters Carsten Thamm, alles hervorragend geklappt. Ein großes Kompliment möchte ich an unseren Teamcoach Patrice Hopfe richten. Er ist während der Saison das Herz unseres Teams. Ohne ihn geht gar nichts. Einen so positiv Tennisverrückten kann sich jeder Verein nur wünschen.

Haben Sie schon jetzt ein Ziel für das nächste Jahr?

Schmidt Wir wollen nicht gegen den Abstieg spielen und zu den Top Fünf der Ersten Liga gehören.

Der GHTC wurde bislang im Verein selbst in erster Linie sportlich als Hockeyclub wahrgenommen. Hat sich das geändert?

Schmidt Ich möchte das gar nicht ändern. Ich bin inzwischen großer Hockeyfan und möchte, dass der GHTC aufgrund seiner langen Tradition weiter als großartiger Hockeyclub wahrgenommen wird. Trotzdem freue ich mich, dass wir uns nun in zwei Sportarten sehen lassen können. Das tut dem Verein insgesamt gut. Die Tennis-Bundesliga findet ja quasi im Hockey-Sommerloch statt. Und jetzt geht es darum, in den nächsten Monaten wieder viel für unsere Hockeyabteilung und den Gesamtverein zu tun. Die Stimmung im GHTC ist besser denn je.

O. E. SCHÜTZ SPRACH MIT HENRIK SCHMIDT, GHTC-PRÄSIDENT UND TEAMCHEF DER BUNDESLIGA-MANNSCHAFT.

(RP)
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