Lokalsport Weisweiler Elf: Tricks und Tore für den guten Zweck

Fußball · Borussias Traditionsteam kickte in Babelsberg gegen ein Flüchtlings-Team und in Nettetal für einen an Leukämie erkrankten Jungen.

 Mike Hanke (Mitte) erzielte bei seinem Debüt für die Weisweiler Elf ein Tor, zudem trafen Andrij Voronin (hinten, 3), Chiquinho, Oliver Neuville (je 2), Thomas Kastenmaier und Andreas Brandts. Karlheinz Pflipsen (2. v.r.) blieb ohne Tor.

Mike Hanke (Mitte) erzielte bei seinem Debüt für die Weisweiler Elf ein Tor, zudem trafen Andrij Voronin (hinten, 3), Chiquinho, Oliver Neuville (je 2), Thomas Kastenmaier und Andreas Brandts. Karlheinz Pflipsen (2. v.r.) blieb ohne Tor.

Foto: bsen

Die ersten seiner Teamkollegen kamen schon frisch geduscht aus der Kabine, da schrieb Mike Hanke immer noch fleißig Autogramme und machte bereitwillig Selfies mit den zahlreichen Fans auf der Nettetaler Christian-Rötzel-Kampfbahn. Der Stürmer der Weisweiler Elf war bei seiner Premiere in Gladbachs Traditionsmannschaft der begehrteste Star beim Benefizspiel der ehemaligen Borussen gegen die Auswahl der Nettetaler Vereine. Vor geschätzten 2000 Zuschauern siegten die früheren Bundesliga-Stars 10:5, gewonnen haben aber alle Beteiligten. Vor allem der kleine Henry.

Der Zweijährige aus Nettetal ist an Leukämie erkrankt. Mehrere tausend Menschen ließen sich schon im Dezember typisieren. Mittlerweile sei ein Spender gefunden. Das Engagement und die Unterstützung der Nettetaler Bürger und Vereine bleiben. Auch für Dirk Riether und den SC Union Nettetal war es keine Frage zu helfen. "Sein Vater hat 20 Jahre im Verein gespielt", sagte er. Spontan sei ihm die Idee eines Benefizspiels gekommen. Der Kontakt war über den früheren Borussen-Profi Chiquinho, der das Landesligateam von Union Nettetal trainiert und auch für die Weisweiler-Elf aufläuft, schnell geknüpft.

Auf dem Rasen reihten die Ballartisten wie Oliver Neuville oder Andrij Voronin unter dem Applaus der Fans ein Kunststück an das nächste. Vor allem schön soll es sein und deshalb schlugen Kastenmaier, Albertz und Neun gerne einen, zwei oder auch drei Haken und sie ließen die Akteure des SC Union Nettetal & Friends mitspielen.

Benefizveranstaltungen dieser Art gehören zum festen Programm der Weisweiler-Elf. In diesem Jahr tritt das Team drei Mal für den guten Zweck an. Neben dem Spiel in Nettetal reisten die Kicker vergangene Woche nach Babelsberg. Dort siegten sie 9:0 gegen Babelsberg United das Flüchtlings- und Integrationsteam von Babelsberg 03. "Da haben wir schon Geschichten von Flüchtlingen auf Booten gehört, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt", sagte Jörg Jung. Im September spielen die Fußballer noch in Haltern, um eine Familie nach dem Flugzeugabsturz zu unterstützen. "Wir wollen gerne helfen", sagte Jung. Bei der von Karl-Heinz Pflipsen, Peter Wynhoff und Jörg Jung gemanagten Weisweiler-Elf gehen deutlich mehr Anfragen ein. Nicht alles sei machbar, sagte Jung, deshalb sei mit zwei bis drei Benefizspielen eine Grenze erreicht.

Insgesamt bestreitet die Mannschaft 25 bis 30 Spiele pro Jahr. Dabei rekrutieren die Verantwortlichen ihren Kader aus einem Reservoir von knapp 40 Spielern. Mike Hanke ist der aktuellste Zugang. Bei seinem Debüt ließ er zunächst viele Chancen aus, am Ende traf er dann aber doch. "Es hat Spaß gemacht. Und wenn wir damit auch helfen können, umso besser", sagte Hanke.

(RP)
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