Lokalsport Zimmermann wirft den TVK zum Derbysieg

Handball, 3. Liga · Die Korschenbroicher Handballer machen es gegen die HSG Krefeld spannender als nötig, feiern dann aber beide Punkte.

Der erste Punkt des neuen Jahres, beim 27:27 in Baunatal ergattert, habe seinem Team gut getan, hatte Ronny Rogawska vor der Heimpartie gegen die HSG Krefeld gesagt. Was der Trainer meinte, sahen die Zuschauer in der bestens gefüllten Waldsporthalle gestern Abend: Der TV Korschenbroich strotzte vor Überzeugung und Willen und gewann das Derby mit 30:29 (15:11).

In der ersten Halbzeit war es eine starke Vorstellung, vor allem von Max Zimmermann. Der Kapitän, der wie der verletzte Michel Mantsch und sein Halbrechter Henrik Schiffmann nach dieser Saison nach Krefeld wechseln wird, hatte angekündigt, alles für den TVK geben zu wollen. Und er hielt beachtlich Wort. Vom 9:8 in der 18. Minute stellte der Linksaußen im Alleingang mit drei Toren in Folge auf 12:8 (21.). In dieser Phase hielt zudem Max Jäger, der allein in Hälfte eins zehn Paraden zeigte, alles, was auf seinen Kasten kam, Krefeld traf zwischen dem Siebenmetertor von Thomas Phlak (17.) und dessen Gegenstoß zum 9:13, den Zimmermann beinahe noch mit einer spektakulären Sprungeinlage verhindert hätte, neun Minuten lang gar nicht. Das war der Grundstein für die klare Führung zur Pause.

Und diese baute der TVK direkt danach weiter aus: Justin Müller, der gegen die 5:1-Abwehr der Gäste zunächst Anlaufschwierigkeiten gehabt hatte, erzielte das 16:11, Jan Jagieniak das 17:11 und der starke Kreisläufer Dennis Backhaus das 18:12. Da gelang dann auch das ganz Schwierige: Rechtsaußen Gerrit Stassen wurde im Sprung noch erwischt, drehte sich in der Luft und beförderte den Ball aus spitzem Winkel mit der Rückhand ins Tor. Der Stimmung in der Waldsporthalle tat das naturgemäß gut.

Als Krefelds Trainer Olaf Mast dann eine noch offensivere Abwehr wählte und Müller und Schiffmann in Manndeckung nahm, hielt zunächst Jan Jagieniak dagegen. Der 24:17-Vorsprung (44.) war beruhigend - aber trügerisch. Der TVK tat sich vorne nun schwer, Krefeld kam auf 23:25 heran (53.), glich zum 28:28 aus (57.) und ging durch Tim Gentges zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung (29:28, 58.). Doch Schiffmann glich aus und im folgenden Angriff vertändelte Krefeld den Ball, Zimmermann nahm sich auf der anderen Seite ein Herz und drehte die Kugel ins Tor - 30:29, zehn Sekunden vor dem Ende. Den finalen Wurf hatte Krefeld, aber Müller blockte - das war der erste Sieg in diesem Jahr. "Dass es dann so läuft, ist natürlich etwas glücklich, aber es passt", meinte Zimmermann, erschöpft, aber grinsend.

TVK: Jäger (1. bis 58. Minute / 15 Paraden), Krüger (2 Paraden) - Schiffmann (3 Tore), Backhaus (7), Stassen (4), Pütz (nicht eingesetzt), Jennes, Brinkhues, Jagieniak (4), Müller (4), Zimmermann (10 / davon 2 per Siebenmeter), Baup.

(ame)
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