Mönchengladbach St. Martin ritt durch die nasskalten Straßen von Odenkirchen

Mönchengladbach · Die Legende sagt, dass Martin von Tours an einem kalten Abend durch die Straßen ritt und am Stadttor einem Bettler ein Stück seines Mantels überließ. Wie es sich damals angefühlt haben muss, konnten die Besucher des Odenkirchener Martinszugs am Sonntagabend sehr gut nachempfinden. Es war höchst ungemütlich auf den Straßen des Stadtteils. Der Wind wehte kräftig und fieser Regen ergoss sich auf die schönen Laternen der Kinder. Wohl nur selten zuvor hat das Martinslied "Der Herbststurm braust durch Wald und Feld" so gut gepasst wie an diesem Abend.

 Sascha Esser ritt beim größten Martinszug der Stadt als St. Martin durch Odenkirchen. Die nassen Straßen machten es seinem Schimmel nicht gerade leicht. Begleitet wurde er von vielen bunten Laternen.

Sascha Esser ritt beim größten Martinszug der Stadt als St. Martin durch Odenkirchen. Die nassen Straßen machten es seinem Schimmel nicht gerade leicht. Begleitet wurde er von vielen bunten Laternen.

Foto: Ilgner

Der Martinsmarkt auf dem Martin-Luther-Platz, der eigentlich auf den Abend einstimmen soll, war sehr schlecht besucht. Nur wenige Odenkirchener zog es in die Kälte. Die Kinder waren eifrig damit beschäftigt, ihre Laternen in Plastikbeutel einzupacken. Auch die Großfackeln der Odenkirchener Schulen waren nur schlecht zu sehen. Sie waren von großen Säcken umhüllt, um die Kunstwerke vor dem Regen zu schützen. Als um 18 Uhr die Glocken der Kirche schlugen, setzte sich der größte Martinszug der Stadt in Bewegung. Trotz des ungemütlichen Wetters war plötzlich der ganze Stadtteil auf den Beinen und begleitete St. Martin, gespielt von Sascha Esser, auf seinem Weg zum Martinsfeuer auf der Wiese vor dem Altenheim.

Dass in Odenkirchen die Kinder der Grundschule Bell am lautesten singen und ansonsten kaum jemand mit einstimmt, ist längst kein ungewöhnliches Bild mehr. Selbst Lehrer und Eltern legen keinen Wert mehr darauf. Dabei hätte der diesjährige Martinszug ein Anlass dazu sein müssen. In diesem Jahr wäre der Heilige 1700 Jahre alt geworden. Die Großfackeln und die Laternen kamen schließlich unbeschadet am Martinsfeuer an. Nur die Kolpingfamilie hatte bereits nach wenigen Metern mit ihrer Großfackel, einem Modell der Kirche St. Laurentius, den Umzug verlassen. Am Martinsfeuer sangen dann doch noch viele Zugteilnehmer laut mit.

(cli)
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